Mariahilfkapelle/Kriegerkapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Sulz im Weinviertel

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Der Bau der Kapelle wurde vom damaligen Kaufmann Johann Kerbler als Fürbitte an Maria für die Hilfe bei der Genesung von schwerer Krankheit für eine seiner Töchter begonnen. Die Familie Franz Baumgartner (Ziegeleibesitzer) hat den Bau 1922 fertiggestellt und den Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges gewidmet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Widmung erweitert. Die Kapelle wurde am 1. Juni 1924 feierlich eingeweiht. Die Instandhaltung der Kapelle und ihrer Umgebung erfolgt laufend durch die Mitglieder des ÖKB - Ortsgruppe Obersulz-Nexing. Von der Gemeinde wird das dafür benötigte Material beigestellt.

Beschreibung:

Auf dem Wachberg steht die Mariahilf - Kriegerkapelle. Der Eingang ist an der nach Westen ausgerichteten Hauptfront mit ca 18 m hohen Glockenturm, abgeschlossen von einem lateinischen Kreuz auf einer Kugel. Das Dach des Turmes besteht aus einem zweistufigen Haubendach aus Kupferblech. Der Kapellengrundriß ist ein Langhaus mit halbrunder Apsis. Die Kapelle ist schönbrunnergelb gestrichen und die reich profilierte Putzbandgliederung weiß. Die Glocke wird jeden Samstag um 19 Uhr und aus Anlass des Todesfalls eines Mitgliedes des ÖKB Obersulz-Nexing geläutet. Für einen Mann werden 3 Absätze (Gsetzl), für eine Frau 2 Absätze geläutet. Vor der Kapelle wurde in den 1960er Jahren ein 2,70 m hohes Kreuz, auf 60 cm hohem Sockel errichtet. Das Kreuz ist aus Nirostastahl und die Vorderseite vollflächig mit gelbem Glas versehen. In den Nachtstunden ist es von innen beleuchtet.

Details

Gemeindename Sulz im Weinviertel
Gemeindekennzahl 30857
Ortsübliche Bezeichnung Mariahilfkapelle/Kriegerkapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Obersulz -- GEM Sulz im Weinviertel
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 277/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Obersulz
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Wachberg
Längengrad 16.67661
Breitengrad 48.50223

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 18
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 9
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf dem Wachberg steht die Mariahilf - Kriegerkapelle. Der Eingang ist an der nach Westen ausgerichteten Hauptfront mit ca 18 m hohen Glockenturm, abgeschlossen von einem lateinischen Kreuz auf einer Kugel. Das Dach des Turmes besteht aus einem zweistufigen Haubendach aus Kupferblech. Der Kapellengrundriß ist ein Langhaus mit halbrunder Apsis. Die Kapelle ist schönbrunnergelb gestrichen und die reich profilierte Putzbandgliederung weiß. Die Glocke wird jeden Samstag um 19 Uhr und aus Anlass des Todesfalls eines Mitgliedes des ÖKB Obersulz-Nexing geläutet. Für einen Mann werden 3 Absätze (Gsetzl), für eine Frau 2 Absätze geläutet. Vor der Kapelle wurde in den 1960er Jahren ein 2,70 m hohes Kreuz, auf 60 cm hohem Sockel errichtet. Das Kreuz ist aus Nirostastahl und die Vorderseite vollflächig mit gelbem Glas versehen. In den Nachtstunden ist es von innen beleuchtet.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Das Geld für die Inneneinrichtung wurde zum Zeitpunkt der Errichtung duch Spenden der Bewohner von Obersulz und Nexing aufgebracht. Am Glockenturm ist die Inschrift 'HEIL. MARIA HILF' angebracht. Die Bänke, das ewige Licht und der Glockenstuhl wurden von Herrn Wilhelm Brunner, Obersulz, restauriert bzw. erneuert. Links und rechts vor der Apsis befinden sich Gedenktafeln mit den Namen der Gefallen und Vermissten beider Weltkriege. Das, einen sterbenden Soldaten darstellende Altarbild, wurde 1950 von Herrn Otto Schöfmann, Obersulz 245, gemalt und gespendet. Der schmiedeeiserne Kerzenständer wurde von Herrn Josef Wagner, Schlossermeister in Obersulz, angefertigt und von der Theatergruppe Obersulz unter der Leitung des Herrn Direktor Karl Bitterhof gespendet.

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Bau der Kapelle wurde vom damaligen Kaufmann Johann Kerbler als Fürbitte an Maria für die Hilfe bei der Genesung von schwerer Krankheit für eine seiner Töchter begonnen. Die Familie Franz Baumgartner (Ziegeleibesitzer) hat den Bau 1922 fertiggestellt und den Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges gewidmet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Widmung erweitert. Die Kapelle wurde am 1. Juni 1924 feierlich eingeweiht. Die Instandhaltung der Kapelle und ihrer Umgebung erfolgt laufend durch die Mitglieder des ÖKB - Ortsgruppe Obersulz-Nexing. Von der Gemeinde wird das dafür benötigte Material beigestellt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Im Jahre 1945 waren auch in Obersulz sehr intensive Kriegshandlungen. Auf dem Wachberg wurden von deutschen Soldaten Schützengräben ausgehoben. Die Kapelle wurde durch Granateneinschlag sehr stark beschädigt. Die 'Russen' kamen aus Richtung Niedersulz. Die ersten russischen Frontsoldaten waren am Freitag, 13.4.1945 um ca 17:00 Uhr auf der Höhe des Angers (Ziegelgstettn, Haushoferkeller) und erst am Sonntag, 15.4.1945 vormittag beim Keller der Fam. Baumgartner in der Fachleitn. Stalinorgeln schossen von der Weiden Richtung Niedersulzer Wald, wo von den deutschen Soldaten ein Verteidigungsring errichtet worden war. Die um Obersulz gefallenen deutschen Soldaten wurden zunächst im Ortsfriedhof in einem Kriegergrab beigesetzt und 1979 in den Soldatenfriedhof Allentsteig überführt.

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Hammer Kurt sen.: Ortschronik Obersulz aus 2000 Gespräche mit Einwohnern aus Obersulz eigene Beobachtung des Erfassers

Datum der Erfassung 2011-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2014-11-04

Standort

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