Gemeinde: Mistelbach Kategorie: Religiöse Kleindenkmäler | Kalvarienberge, Kreuzweg- und Rosenkranzanlagen | Ölberggruppen Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik: Der Ölberg auf dem Kirchenberg stammt aus dem Jahre 1682, wie eine davor angebrachte Inschrift bezeugt: „GOTT ZV EHRN HAT MAHEN LASEN HERR TOBIAS GRÄTZER FLEISHAKER ALDA“. Tobias Grätzer, pfarrholdischer Grundrichter und Fleischhauer,
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ließ die Gruppe aus Dankbarkeit, weil er von der Pest verschont blieb, errichten.
Beschreibung: An der Pfarrstiege links vor der Kirche befinden sich die barocken Sandsteinplastiken der Ölberggruppe, geschaffen vom Mistelbacher Bildhauer Johannes Frantz, der 1691 im Alter von 102 Jahren verstorben ist. Die Gruppe bildet eine geschlossene Einheit,
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sie umfasst den betenden Christus flankiert von seinen schlafenden Jüngern. Der Blick des betenden Christus ist auf eine Engelsfigur, die erhöht auf einem Steinsockel steht und einen Kelch in der linken Hand trägt, gerichtet. (Vater, lass diesen Kelch an mir vorübergehen). Im Zeitalter der Aufklärung (1740-1790) sollten Figuren dieser Art auf Anordnung der Regierung verschwinden, es geschah aber nur selten.
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Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
An der Pfarrstiege links vor der Kirche befinden sich die barocken Sandsteinplastiken der Ölberggruppe, geschaffen vom Mistelbacher Bildhauer Johannes Frantz, der 1691 im Alter von 102 Jahren verstorben ist. Die Gruppe bildet eine geschlossene Einheit, sie umfasst den betenden Christus flankiert von seinen schlafenden Jüngern. Der Blick des betenden Christus ist auf eine Engelsfigur, die erhöht auf einem Steinsockel steht und einen Kelch in der linken Hand trägt, gerichtet. (Vater, lass diesen Kelch an mir vorübergehen). Im Zeitalter der Aufklärung (1740-1790) sollten Figuren dieser Art auf Anordnung der Regierung verschwinden, es geschah aber nur selten.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details
Die Steinfiguren waren bunt mit Ölfarbe bemalt, was dem Stein und der Statue schadet. Ein alter Grundsatz heißt „Stein bleibt Stein“. Das Volk liebte die Buntheit und man wollte die Figuren schützen. 1935 wurden sie vom Verschönerungsverein Mistelbach gereinigt, ausgebessert und gruppiert. Die Christusfigur ist kniend dargestellt, die Hände zum Gebet erhoben, den Kopf zum Himmel gerichtet. Die Steinplastik trägt, wie auch die Jünger und der Engel, die typischen Gewandfalten des Barock. Diese Statuen werden vom Volk „knotzender Heiland“ genannt.
Chronik
Zeitkategorie
17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen
Der Ölberg auf dem Kirchenberg stammt aus dem Jahre 1682, wie eine davor angebrachte Inschrift bezeugt: „GOTT ZV EHRN HAT MAHEN LASEN HERR TOBIAS GRÄTZER FLEISHAKER ALDA“. Tobias Grätzer, pfarrholdischer Grundrichter und Fleischhauer, ließ die Gruppe aus Dankbarkeit, weil er von der Pest verschont blieb, errichten.
Der Ölberg ist ein Berg östlich vom Tal Kidron bei Jerusalem mit dem Garten Gethsemane, wo Christi Passion begann. Der 30jährige Krieg war auch ein Leidensweg, der das Gemüt der Menschen erschütterte und sie wieder den Weg zu Gott suchen ließ. Die Gegenreformation erkannte die Bedeutung dieser Geschichte. Es entstanden Ölberge, Kreuzigungsgruppen und Kreuzwege. Die Witwe Susanna Antreich vermachte 1734 ihren Kindern einen Obst- und Grasgarten neben einem Tagwerk Wiesen unter der Bedingung, dass sie und ihre Nachfolger dafür den Ölberg erhalten. Im Zuge der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus hatten Parteigenossen allen Heiligenstatuen an der Pfarrstiege die Augen zugeklebt. Die Reinigung war vonnöten. Im Zuge der Stadterneuerung wurde 1999 von der Stadtgemeinde Mistelbach und dem Arbeitskreis Kirchenberg der Auftrag an Professor Albert Haller erteilt, die Restaurierung zu übernehmen. Die Figuren wurden abgetragen und ins Atelier gebracht wo diese einem Austrocknungsprozess unterzogen werden mussten. Es war höchste Zeit, die Figuren vor dem Verfall zu retten. Der Platz, von Efeu umwuchert, wurde neu gestaltet um die Figuren besser zur Geltung zu bringen.
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen
Franz Thiel, Wegkreuze, Bildstöcke unserer Heimat NÖ Topographie, Don Clemens Czacha Geschichte der Stadt Mistelbach, Karl Fitzka Mistelbacher Gemeindezeitung 8/1999
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung
2012-01-01
Erfasser
Christa Jakob
Datum der letzten Bearbeitung
2012-01-01
letzter Bearbeiter
Christa Jakob
Vollständig erfasst
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