Fassadenbild 'Sgraffito' am Haus Hauptstraße 29

Fassadenornamentik gemalt oder stukkiert

Gemeinde: Scheibbs

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Dieses Sgraffito vom akad. Bildhauer Sepp Mayrhuber aus dem Jahr 1956 befindet sich am Haus der Konditorei und Lebzelterei Reschinsky, Hauptstraße 29 im Zentrum von Scheibbs.
Dargestellt sind das Siegel eines Eisen- und Provianthändlers sowie zwei Lebkuchenmodel (Bildhauer und Maler Prof. Sepp Mayrhuber, geb.1904 in Obeltsham, OÖ., gest. 1989 in Laakirchen, OÖ. verbrachte viele Jahre seines Lebens in Golling an der Erlauf - dort ist auch das Dokumentationszentrum für Prof. Sepp Mayrhuber). Er schuf auch im Jahre 1952 das Sgraffito am Haus Griessler, Hauptstr. 21, im Jahre 1959 das Sgraffito „Scheibbs und Umgebung“ an der Pfarrhofmauer bei der Kartäusergasse und das Fassadenbild mit Büste Abt Berthold Dietmayr am Haus der Wirtschaftskammer im Jahre 1970.
Dargestellt sind folgende drei Bilder:
Siegel mit Inschrift:
+ier ° LIEWEN ° GOSD ° NEMPD ° VERGVED ° DATUM ° SCHEIBBS ° 1559
(= Ihr lieben Gäst nehmt Vorlieb mit dem Gegebenen zu Scheibbs 1559)
Das Siegel ist dargestellt, da hier mehrere Eisen- und Provianthändler seßhaft waren und die zwei Lebkuchenmodel sind der Hinweis für die Lebzelterei, die sich hier seit dem Jahre 1917 befindet.
Hausbeschreibung:
Es handelt sich bei diesem Haus um einen stattlichen Giebelbau mit biedermeierlich-klassizierender Schauseite um 1840. Das Sgraffito wurde im Jahre 1956 angebracht. Der Baukern stammt aus der 2. Hälfte des 16. Jhdt./1. Hälfte des 17. Jhdt. Im Innern befinden sich stilvoll gewölbte Räume und eine Holzbalkendecke aus dem Jahre 1646.

Das Haus scheint auch in der Pfarrbeschreibung von Pfarrer Oswald Paumer aus dem Jahre 1632 wie folgt auf: XVI. Das vierte Hauß am Traidmarckht an der obern seitten von der Fleckhnerthorgassen an. Adam Ponlechner, Tischler, Elisabeth;

Beschreibung:

Sgraffiti von Sepp Mayrhuber, 1956.
Die Sgraffiti mit Lebkuchenmodel und Reiter mit Posaune haben eine geschätzte Größe von 200x150 cm.
Das Sgraffito "Siegel" hat einen geschätzten Durchmesser von 140 cm.

Details

Gemeindename Scheibbs
Gemeindekennzahl 32013
Ortsübliche Bezeichnung Fassadenbild 'Sgraffito' am Haus Hauptstraße 29
Objektkategorie 3200 ( Fassadenornamentik (gemalt oder stukkiert) | | )

Katastralgemeinde Scheibbs -- GEM Scheibbs
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 15
Ortschafts- bzw. Ortsteil 3270 Scheibbs
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Hauptstraße 29
Längengrad 15.166879
Breitengrad 48.005993

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 1.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Sgraffiti von Sepp Mayrhuber, 1956.
Die Sgraffiti mit Lebkuchenmodel und Reiter mit Posaune haben eine geschätzte Größe von 200x150 cm.
Das Sgraffito "Siegel" hat einen geschätzten Durchmesser von 140 cm.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Dieses Sgraffito vom akad. Bildhauer Sepp Mayrhuber aus dem Jahr 1956 befindet sich am Haus der Konditorei und Lebzelterei Reschinsky, Hauptstraße 29 im Zentrum von Scheibbs.
Dargestellt sind das Siegel eines Eisen- und Provianthändlers sowie zwei Lebkuchenmodel (Bildhauer und Maler Prof. Sepp Mayrhuber, geb.1904 in Obeltsham, OÖ., gest. 1989 in Laakirchen, OÖ. verbrachte viele Jahre seines Lebens in Golling an der Erlauf - dort ist auch das Dokumentationszentrum für Prof. Sepp Mayrhuber). Er schuf auch im Jahre 1952 das Sgraffito am Haus Griessler, Hauptstr. 21, im Jahre 1959 das Sgraffito „Scheibbs und Umgebung“ an der Pfarrhofmauer bei der Kartäusergasse und das Fassadenbild mit Büste Abt Berthold Dietmayr am Haus der Wirtschaftskammer im Jahre 1970.
Dargestellt sind folgende drei Bilder:
Siegel mit Inschrift:
+ier ° LIEWEN ° GOSD ° NEMPD ° VERGVED ° DATUM ° SCHEIBBS ° 1559
(= Ihr lieben Gäst nehmt Vorlieb mit dem Gegebenen zu Scheibbs 1559)
Das Siegel ist dargestellt, da hier mehrere Eisen- und Provianthändler seßhaft waren und die zwei Lebkuchenmodel sind der Hinweis für die Lebzelterei, die sich hier seit dem Jahre 1917 befindet.
Hausbeschreibung:
Es handelt sich bei diesem Haus um einen stattlichen Giebelbau mit biedermeierlich-klassizierender Schauseite um 1840. Das Sgraffito wurde im Jahre 1956 angebracht. Der Baukern stammt aus der 2. Hälfte des 16. Jhdt./1. Hälfte des 17. Jhdt. Im Innern befinden sich stilvoll gewölbte Räume und eine Holzbalkendecke aus dem Jahre 1646.

Das Haus scheint auch in der Pfarrbeschreibung von Pfarrer Oswald Paumer aus dem Jahre 1632 wie folgt auf: XVI. Das vierte Hauß am Traidmarckht an der obern seitten von der Fleckhnerthorgassen an. Adam Ponlechner, Tischler, Elisabeth;
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Vincenz Reschinsky gründete die Konditorei und Lebezelterei im Jahre 1888 im Haus Schulgasse 13- Gasthaus „Zum schwarzen Elefanten“, übersiedelte dann in das Haus Hauptstraße 33 - Gasthaus “Zum goldenen Ochsen“ und erwarb im Jahre 1917 mit seiner Frau Juliane das heutige Stammhaus der Konditorei Reschinsky, Hauptstraße 63, jetzt 29). Im Wirtshaus „Zum schwarzen Elefanten“ waren bereits 1551 Andreas Peugenast und 1832 Engelbert Hueber Wirte und Lebzelter. Beide waren auch Marktrichter von Scheibbs.
Es waren hier folgende Eisen- und Provianthändler seßhaft:
1654 Isaac Zeller, 1654 Simon Wyll, 1682 Carl Weedl, 1706 Hans Georg Eßletzbichler, 1731 Engelbert Eßletzbichler, 1746 Josef Stur, 1752 Josef Eberhard und 1808 Ignaz Nepomuk Weedl.
Der Hans Georg Eßletzbichler war ab dem Jahr 1709 auch Marktrichter von Scheibbs.
Im Jahre 1623 übten in Scheibbs 18, in Purgstall 8 und in Gresten 14 Eisen- und Provianthändler dieses Gewerbe aus. Nach 150 Jahren, also im Jahre 1773 waren in Scheibbs 12, in Purgstall und Gresten je 8 Eisen- und Provianthändler.
Im Jahre 1848 kaufte der Hammerherr Andreas Töpper das Haus und richtete hier seinen Verwaltungssitz ein. Andreas Töpper schuf in Neubruck bei Scheibbs von 1820 bis zu seinem Lebensende im Jahre 1872 die größte „Eisen und Stahl-Walzen-Blech-Fabrik“ der Monarchie. .
Nach dem Tode des Andreas Töpper im Jahre 1872 ging das Haus an den erblichen Sohn Andreas Töpper und dieser verkaufte das Haus im Jahre 1910 an den Schuhmacher Hindl. Dieser verkaufte dann an die Familie Reschinsky. Im Hof waren zur Zeit Töppers Stall für die Pferde und Einstellgebäude für Wagen und Kutschen, die aber nicht mehr vorhanden sind.

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Die Eisenwurzen von Franz Eppel, 1968 Seite 153;
2) Chronik der Stadt Scheibbs von Wilhelm Löwenstein und Hermann Pröll, 1989 Seiten 140 und 364;
3) Aufzeichnungen von Wilhelm Löwenstein aus dem Urbar der Kartause Gaming von 1367;
4) Seines Glückes Schmied-Die eisenwurzen und der Aufstieg des Andreas Töpper von Dr. Andreas Kusternig, 1987 Seiten 60 und 63;
5) Auskunft der Hauseigentümer
8) Wikipedia/Liste der denkmalgeschützten Objekte in Scheibbs

Erwin Huber
Datum der Erfassung 2015-11-24
Datum der letzten Bearbeitung 2019-04-15

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