Kreuz am Galgenkogel, „Mühlberg“

RechtsdenkmälerStrafrechtsdenkmälerGalgen und Richtplätze

Gemeinde: Purgstall an der Erlauf

Zeitkategorie: --

Chronik:

Am Güterweg „Kroissenberg“ befindet sich nach der ersten Kehre auf der rechten Seite in einem Jungwald ein schlichtes Holzkreuz. Dieser Kogel wird allgemein „Galgenkogel“ oder auch „Mühlberg“ genannt. „Galgenkogel“ deswegen, da hier die
Richtstätte des Neuschlosses Purgstall war. In den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts befand sich am „Galgenkogel“ ein Holzkreuz, in dem die Jahreszahl „1771“ eingeritzt war. Unten am Fuße des Kreuzes standen die Initialen „J D 1932“.
Um 1985 wurde von Seiten der Marktgemeinde Purgstall ein neues Holzkreuz aufgestellt. Ein Teil des „Galgenkogels“ wurde mit Nadelbäumen bepflanzt, daher ist das Kreuz jetzt nur schwer zugänglich.
Im Jahr 1957 berichteten die Ehegatten Bruckner, Zehnbach 1:
„Wir haben den Kogel vom Zehnbacher (Daxberger) gekauft. Dieser hat 1932 das Kreuz errichtet, es trägt daher dessen Initialen (Ignaz Daxberger). Im Jahre 1771 aber soll die letzte Hinrichtung auf dem Kogel stattgefunden haben. Wir haben vor Jahren noch eine heute verschwundene Tafel besessen, auf welcher diese letzte Hinrichtung näher beschrieben war. Diese Tafel dürfte dereinst auf dem Kreuze
befestigt gewesen sein.“
Benefiziat Coelestin Schachinger schreibt 1913 im Buch „Geschichte des Marktes Purgstall a. d. Erlauf“ zur Hinrichtung im Jahre 1771: „Ich bemerke hiezu, dass in den pfarrlichen Totenregistern von all diesen Hingerichteten nichts zu finden ist, dass deren Leichname somit keiner kirchlichen Einsegnung teilhaftig wurden. Letzteres geschah erst mit dem am 12. Juli 1771 hingerichteten Bauer vom Ringelberg, der wegen eines begangenen Mordes mit dem Schwerte enthauptet wurde. Diese Hinrichtung geschah, weil sie im Bereiche des Landgericht Neuschloß lag, in Merkenstetten. Es heißt im pfarrlichen Totenprotokolle, daß „der Kopf zum Körper in die Truchen gelegt und im Freythofe bei dem unteren Tor begraben wurde.“
Dieses Kreuz ist bereits in den Karten der Josephinische Landesaufnahme 1763 – 1787 eingezeichnet.

Beschreibung:

Details

Gemeindename Purgstall an der Erlauf
Gemeindekennzahl 32008
Ortsübliche Bezeichnung Kreuz am Galgenkogel, „Mühlberg“
Objektkategorie 1332 ( Rechtsdenkmäler | Strafrechtsdenkmäler | Galgen und Richtplätze)

Katastralgemeinde Zehnbach -- GEM Purgstall an der Erlauf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil 3251 Kroißenberg
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Kroißenberg 15
Längengrad 15.141359
Breitengrad 48.041918

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m)
gemessen od. geschätzt --
Breite (m)
gemessen od. geschätzt --
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Am Güterweg „Kroissenberg“ befindet sich nach der ersten Kehre auf der rechten Seite in einem Jungwald ein schlichtes Holzkreuz. Dieser Kogel wird allgemein „Galgenkogel“ oder auch „Mühlberg“ genannt. „Galgenkogel“ deswegen, da hier die
Richtstätte des Neuschlosses Purgstall war. In den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts befand sich am „Galgenkogel“ ein Holzkreuz, in dem die Jahreszahl „1771“ eingeritzt war. Unten am Fuße des Kreuzes standen die Initialen „J D 1932“.
Um 1985 wurde von Seiten der Marktgemeinde Purgstall ein neues Holzkreuz aufgestellt. Ein Teil des „Galgenkogels“ wurde mit Nadelbäumen bepflanzt, daher ist das Kreuz jetzt nur schwer zugänglich.
Im Jahr 1957 berichteten die Ehegatten Bruckner, Zehnbach 1:
„Wir haben den Kogel vom Zehnbacher (Daxberger) gekauft. Dieser hat 1932 das Kreuz errichtet, es trägt daher dessen Initialen (Ignaz Daxberger). Im Jahre 1771 aber soll die letzte Hinrichtung auf dem Kogel stattgefunden haben. Wir haben vor Jahren noch eine heute verschwundene Tafel besessen, auf welcher diese letzte Hinrichtung näher beschrieben war. Diese Tafel dürfte dereinst auf dem Kreuze
befestigt gewesen sein.“
Benefiziat Coelestin Schachinger schreibt 1913 im Buch „Geschichte des Marktes Purgstall a. d. Erlauf“ zur Hinrichtung im Jahre 1771: „Ich bemerke hiezu, dass in den pfarrlichen Totenregistern von all diesen Hingerichteten nichts zu finden ist, dass deren Leichname somit keiner kirchlichen Einsegnung teilhaftig wurden. Letzteres geschah erst mit dem am 12. Juli 1771 hingerichteten Bauer vom Ringelberg, der wegen eines begangenen Mordes mit dem Schwerte enthauptet wurde. Diese Hinrichtung geschah, weil sie im Bereiche des Landgericht Neuschloß lag, in Merkenstetten. Es heißt im pfarrlichen Totenprotokolle, daß „der Kopf zum Körper in die Truchen gelegt und im Freythofe bei dem unteren Tor begraben wurde.“
Dieses Kreuz ist bereits in den Karten der Josephinische Landesaufnahme 1763 – 1787 eingezeichnet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Weitere Informationen:

Im Buch „Purgstall – Religiöse Kleindenkmäler“
Im Film „Purgstall – Religiöse Kleindenkmäler – Feste und Feiern“
Bestellung unter: www.erlauftalerbildungskreis.at

alt text

Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Wiesenhofer, Franz u. Wiesenhofer, Hildegard: Purgstall - Religiöse Kleindenkmäler. Purgstall 2005.

Michaela Wiesenhofer
Datum der Erfassung 2016-04-20
Datum der letzten Bearbeitung 2016-05-24

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Wesentliche Felder richtig erfasst

Qualitätssiegel BHW Siegel