Kubat Kreuz

Religiöse KleindenkmälerMarterl

Gemeinde: Gablitz

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert

Chronik:

Das Kreuz befindet sich mitten im Wald, oberhalb des Gablitzer Friedhofs, denn an dieser Stelle wurde der 28-jährige Maurergehilfe Karl Kubat erschossen aufgefunden. Über die Hintergründe zu seinem Tod kann bis heute nur gemutmaßt werden. An der Stelle des Unfalls, Mords oder Selbstmords wurde von der Gewerkschaft eine Tafel errichtet.

Beschreibung:

Im Wald oberhalb des Gablitzer Friedhofs steht auf einem Steinsockel das gusseisernes Kreuz mit Christusdarstellung und Strahlenkranz, am unteren Kreuzstamm befindet sich eine Inschriftentafel aus Marmor, darunter die Darstellung "Maria von Rosen umgeben"

Details

Gemeindename Gablitz
Gemeindekennzahl 32403
Ortsübliche Bezeichnung Kubat Kreuz
Objektkategorie 1540 ( Religiöse Kleindenkmäler | Marterl | )

Katastralgemeinde Gablitz -- GEM Gablitz
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 391/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Gablitz Hauersteig
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Höbersbachstraße
Längengrad 16.1331556
Breitengrad 48.2295605

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 1.85
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.4
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Tafel ist stark verwittert.

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Im Wald oberhalb des Gablitzer Friedhofs steht auf einem Steinsockel das gusseisernes Kreuz mit Christusdarstellung und Strahlenkranz, am unteren Kreuzstamm befindet sich eine Inschriftentafel aus Marmor, darunter die Darstellung "Maria von Rosen umgeben"
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Inschrift:
Zum Gedenken
an den Kollegen
im ÖGB Ortsgr. Gablitz
Karl Kubat
25.5.1909 - 23.10.1938

Bitte ums Gebet

Zeitkategorie 20. Jahrhundert
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Kreuz befindet sich mitten im Wald, oberhalb des Gablitzer Friedhofs, denn an dieser Stelle wurde der 28-jährige Maurergehilfe Karl Kubat erschossen aufgefunden. Über die Hintergründe zu seinem Tod kann bis heute nur gemutmaßt werden. An der Stelle des Unfalls, Mords oder Selbstmords wurde von der Gewerkschaft eine Tafel errichtet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Hintergründe:

1. Selbstmord?
In der Illustrierten Kronenzeitung vom 5.2.1938 ist folgendes zu lesen: 6 Jahre dauerte schon die Beziehung des 28-jährigen zur nun 24-jährigen Karoline R., der Tochter eines Kollegen von Karl Kubat. Die Verlobten wollten im Herbst 1937 heiraten. Kubat hatte den besten Ruf, er war fleißig und sparsam und war Kassier bei der Gewerkschaft Gablitz. Als im Herbst die Hochzeit stattfinden hätte sollen, zögerte Karoline. Karl wurde zugetragen, dass sich ein anderer für sie interessiere. Angeblich drohte er, sie und sich zu erschießen, wenn sie ihn verlasse. Am Sonntag, 24.10. besuchte das Brautpaar das Kino und danach kam es zum Streit. Am Montag, als Karoline im Wald arbeitete, stand er ihr gegenüber und es kam wieder zu einem Streit, wobei er in die Tasche griff, und sie vermutete, dass er eine Pistole herausnehmen würde. Voll Angst lief sie davon und als sie schon ihr Elternhaus erreichte, hörte sie einen Schuss. Später ging sie zum Vater von Karl, der Vater von Karl lief darauf in den Wald, um seinen Sohn zu suchen. Er fand ihn schwer verletzt, aber die Waffe war nirgends aufzufinden. Im Februar 1938 starb Karl Kubat.

2. Eifersuchtsmord?
Eine andere Variante, die in Gablitz erzählt wurde, spricht von einem Eifersuchtsmord. Angeblich erschoss der Rivale, ein Jäger, in den sich Karoline verliebt hatte, Karl Kubat. Daher war auch keine Waffe bei dem Schwerverletzten zu finden.

3. Politisch motivierter Mord oder Unfall
Erzählt wird ebenso, dass es sich um einen politisch motivierten Mord handeln soll. Karl Kubat war beim Gewerkschaftsbund engagiert. Schon in den 1930er Jahren kam es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen den Anhängern des Schutzbundes und der Heimwehr. Der scheinbare Rivale Kubats, ein Jäger, war bei der Heimwehr, während Karl beim Schutzbund war.
Er interessierte sich nicht ernsthaft für Karoline, wollte Karl als politischen Gegner damit treffen. Er sei im Wald gewesen und wäre zufällig Zeuge des Streits geworden, wo Karoline weggelaufen wäre. Zwischen Kubat und ihm kam es zu einer Rangelei, es hätte sich ein Schuss gelöst - oder er habe absichtlich geschossen. Dafür spricht, dass damals nur sehr oberflächlich recherchiert wurde und die Waffe nie gefunden wurde, sowie dass die Kollegen der Gewerkschaft dieses Gedenkkreuz gestiftet hatten.

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Grimmlinger, Renate. Kreuze und andere Kleindenkmäler in Gablitz. o.O. 2021.

Miriam Üblacker
Datum der Erfassung 2021-09-12
Datum der letzten Bearbeitung 2021-10-12

Standort

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