Bildföhre

Religiöse KleindenkmälerBildstöckeBildbäume

Gemeinde: Niederhollabrunn

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Die Bildföhre wurde 1984 im Praunsbergerwald umgeschnitten. Die Neuaufstellung war 2000.
Diese Stelle war ein revitalisiertes Wallfahrtsziel der Bruderndorfer von 1964 bis zum Umschneiden 1984. Anton Kandler, der von Bruderndorf nach Gaflenz /OÖ. zog, brachte busweise Wallfahrer zu diesem Gnadenort im Wald. Er selbst wurde vom Hautkrebs ohne ärztliche Hilfe geheilt.

Auch ein Kästchen mit einer Marienstatue, war an der Bildföhre im Wald angebracht.
Sowohl die Alutafeln als auch diese Marienstatue sind noch vorhanden (Fam. Müllner, Praunsbergstraße 16).

Beschreibung:

Die Bildföhre stand im Praunsbergerwald und wurde, da sie sehr wurmstichig und desolat war, umgeschnitten. Der Stamm mit den abgeschnittenen Ästen wurde restauriert und mit Eisenstangen in der Mitte des Ortes in einem Park wieder aufgestellt.
Die Bildföhre trägt eine Bronzetafel mit dem Bild Mariens und der Aufschrift: "Maria hilf! In Memoriam Erich Handschuh und Franz Leidwein" - zwei sehr um den Ort verdiente Lehrer, Direktoren und Bewohner Niederfellabrunns.

Details

Gemeindename Niederhollabrunn
Gemeindekennzahl 31234
Ortsübliche Bezeichnung Bildföhre
Objektkategorie 1534 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Bildbäume)

Katastralgemeinde Niederfellabrunn -- GEM Niederhollabrunn
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 378
Ortschafts- bzw. Ortsteil Niederfellabrunn
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Praunsbergstraße 16
Längengrad 16.30165
Breitengrad 48.4617

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4.2
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.7
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die Bildföhre stand im Praunsbergerwald und wurde, da sie sehr wurmstichig und desolat war, umgeschnitten. Der Stamm mit den abgeschnittenen Ästen wurde restauriert und mit Eisenstangen in der Mitte des Ortes in einem Park wieder aufgestellt.
Die Bildföhre trägt eine Bronzetafel mit dem Bild Mariens und der Aufschrift: "Maria hilf! In Memoriam Erich Handschuh und Franz Leidwein" - zwei sehr um den Ort verdiente Lehrer, Direktoren und Bewohner Niederfellabrunns.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details 6 Alutafeln, mit Gebeten und Sprüchen schwarz geschrieben, die in einem Kästchen an der Bildföhre angebracht waren, zeugen von der regen Wallfahrtstätigkeit. Auszüge davon:
1848: Bei einer Kellergrabung wurde ich verschüttet und durch die wunderbare Hilfe der "Mutter an der Föhre" gerettet. Michael Huber, Bruderndorf Nr. 11
1879: Der behandelnde Tierarzt, ein glaubensloser Mann, hat durch die Hilfe Marias zu Gott gefunden. Anton Huber, Bruderndf. 5.
1979: Durch einen Blitz brannte mein Haus. Auf den Bittruf "Maria an der Föhre, hilf" erlosch das Feuer. Johann Reich, Bdf. 1
1882: Wir wurden durch das Bild Marias "An der Föhre" vorm unverhofften Tod bewahrt.
Theresia und Sebastian Siegl, Bdf. 51
1964: Voll Vertrauen wendete ich mich, als Dr. Rötzer Hautkrebs konstatiert hatte, an die "Mutter an der Föhre" …. Anton Kandler

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Bildföhre wurde 1984 im Praunsbergerwald umgeschnitten. Die Neuaufstellung war 2000.
Diese Stelle war ein revitalisiertes Wallfahrtsziel der Bruderndorfer von 1964 bis zum Umschneiden 1984. Anton Kandler, der von Bruderndorf nach Gaflenz /OÖ. zog, brachte busweise Wallfahrer zu diesem Gnadenort im Wald. Er selbst wurde vom Hautkrebs ohne ärztliche Hilfe geheilt.

Auch ein Kästchen mit einer Marienstatue, war an der Bildföhre im Wald angebracht.
Sowohl die Alutafeln als auch diese Marienstatue sind noch vorhanden (Fam. Müllner, Praunsbergstraße 16).
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Die Sage der Bildföhre
ln Niederfellabrunn lebte vor vielen Jahren ein Fassbinder, der neben seinem Beruf noch eine kleine Wirtschaft betrieb. Er war zeitweise dem Trunk ergeben. Sein Weib und seine Kinder kannten daher keinen Überfluß, litten aber auch keine Not. Eines Tages kam ein alter Bindergesell zu ihm und bat um Arbeit und Brot. Der Meister, ein harter, fast glaubensloser Mann, fuhr ihn unwirsch an: "Was wollen Sie? Arbeit und Brot? lch habe selber nicht Arbeit und auch nicht Brot genug für meine sieben Kinder! Scher dich zum Teufel, Alter! Was könnten deine alten Knochen noch leisten?" Auch das Bild der Mutter des Alten, das Marienbild, konnte den Fassbinder nicht erweichen, und er stieß den Gesellen zur Tür hinaus. Die Meisterin jedoch konnte ihren Mann umstimmen, und der Geselle konnte für Kost in der Werkstatt mithelfen. Er war sehr geschickt und bekam eine Kammer zugewiesen. Er war froh, dass er ein Plätzchen für sein treu behütetes Heiligtum gefunden hatte. Martin, ein Sohn des Meisters, der älteste und leider stumm, hörte gerne den Erzählungen des Gesellen zu und betete mit ihm vor der Gottesmutter. Eines Nachts träumte Martin, er könne laut und klar "Gegrüßet seist du, Maria" rufen und wieder reden. Als er erwachte, war er jedoch stumm wie ehedem. Die Meisterin hing das Bild in den Herrgottswinkel, der Meister schimpfte und fluchte, aber es blieb da. Als eines Tages die Meisterin mit den Kindern den Rosenkranz betete, konnte Martin die Gottesmutter mit klarer, lauter Stimme grüßen. Als der Vater Martin reden hörte, rannen dem so harten Mann Tränen der Reue über seine Wangen. Auch ihn hatte die Gnade Gottes erreicht. Er ließ übermäßiges Trinken und ging Sonntag für Sonntag mit seiner Familie in die Kirche. Martin wollte, dass das Bild an die Öffentlichkeit kommt, aber er fand bei seinem Vater nur taube Ohren. Als der Geselle im Sterben lag, riet er Martin, ein Diener Mariens zu werden. Dieser erreichte sein Ziel, und er wurde ein tüchtiger Missionar. Als die Zeiten schlecht waren, grub nun der Meister eines Tages eine Eiche samt den Wurzeln aus der Erde. Noch ehe der Mann fliehen konnte, riss ihn der mächtige Stamm zur Erde nieder und begrub ihn unter sich. Nur das aufgeworfene Erdreich, auf das der Stamm zu liegen kam, schützte den Mann vor dem sofortigen Erdrücktwerden. Plötzlich schwebte an der Föhre, die nebenan stand, das Bild der segnenden Mutter. Sie nickte ihm zu. "Gottesmutter, hilf mir" rief er mit versagender Stimme. Kaum hatte er den Hilferuf ausgestoßen, brachen die Äste der halben Krone in sich zusammen, der Stamm drehte sich zur Seite und der Meister war gerettet. Jetzt wußte er, dass die Gottesmutter ihr Bild an der Föhre angebracht haben wollte. Schweren Herzens trug er das Bild zur Föhre. So war die einfache Schirmföhre zum Heiligtum geworden. Die ganze Familie pilgerte Sonntag für Sonntag hinauf zur segnenden Mutter und immer mehr Leute schlossen sich an.

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen "850 Jahre Niederhollabrunn" Ernst Wolfinger
Ortsbewohnergespräche

Datum der Erfassung 2013-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2017-06-23

Standort

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