Gemeinde: Kirchberg in Tirol
Kategorie: Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | |
Zeitkategorie: 14. Jahrhundert, 1. Hälfte
Beschreibung:
1314 fand in Deutschland eine Königswahl statt. Dabei sollte der römisch-deutsche König gewählt werden. Ein Teil der Kurfürsten wählte den Wittelsbacher Herzog Ludwig, ein Teil den Habsburger Herzog Friedrich. So ergab sich ein unhaltbarer Zustand
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Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename | Kirchberg in Tirol |
Gemeindekennzahl | 70409 |
Ortsübliche Bezeichnung | 088 Die Löwenburg am Klausenberg |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde | Kirchberg -- GEM Kirchberg in Tirol |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | KG Kitzbühel Land 3531 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Gundhabing - Klausen |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Klausenberg |
Längengrad | 12.345435 |
Breitengrad | 47.448039 |
Schutzstatus
Tirol: denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung | zerstört |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
In der Zeit um 600 n. Chr. erfolgte in unserer Gegend die Einwanderung der Bajuwaren (bayerische Landnahme). Die daran anschließende Periode der Rodung und Kultivierung dauerte Jahrhunderte. Im Jahre 902 schenkte Radolt, ein vermögender Ministeriale (Dienstadeliger) von König Ludwig dem Kind (* 893, + 911), den Meierhof im Brixental der Domkirche St. Peter und dem Domkloster St. Emmeram zu Regensburg. Diese Schenkung umfasste, grob gesprochen, weite Teile des oberen Brixentales. Hinzu kamen noch ein Hof in Itter und ein solcher in Radfeld. Der Klausenbach bildete lange Zeit die Landesgrenze zwischen Salzburg und Tirol. 1816 kam das Brixental zu Tirol. Wieviel Gemeinsames die ursprüngliche Burganlage der Welfen mit der späteren auf ihren Ruinen entstandenen Anlage der Velber hat, ist heute wohl schwer zu sagen. Die Burganlage der Welfen auf der Gundhabinger Seite des Klausenbaches dürfte aus zwei Gebäuden bestanden haben: Aus einer Wohnburg (Löwenstein) und einem Torturm (Scharfenegg). Ob es zur Zeit der Welfen aber auf der Klausener Seite des Baches auch schon eine Stallburg (Regensburg) mit einer Behausung für die Pferdeknechte gab, ist nicht sicher. Die grenzübergreifende Burganlage beiderseits des Klausenbaches zur Zeit der Velber erklärt Heimatforscher Anton Flecksberger damit, dass die Velber damals sowohl bambergische Vogtherren im Kitzbüheler Weiler Gundhabing als auch regensburgische Pfandherren im Kirchberger Weiler Klausen waren. Vermutlich nach dem Abbruch der Burg Vorchtenstein auf der Weitau baute Ottos Bruder Ekke die verfallene Welfenburg im Klausenbachtal als „Neues Haus“ wieder auf. |
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | 1314 fand in Deutschland eine Königswahl statt. Dabei sollte der römisch-deutsche König gewählt werden. Ein Teil der Kurfürsten wählte den Wittelsbacher Herzog Ludwig, ein Teil den Habsburger Herzog Friedrich. So ergab sich ein unhaltbarer Zustand. Es kam zur kriegerischen Auseinandersetzung um die Deutsche Königskrone zwischen Herzog Ludwig von Bayern und Herzog Friedrich von Österreich. Ekke von Velben stellte sich auf die Seite Salzburgs und Österreichs. Als Anführer einer Reiterschar dehnte er im Laufe des Krieges seine Streifzüge bis in die Umgebung von Passau aus, verbreitete mit seinen Mannen großen Schrecken und richtete beträchtlichen Schaden an. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | In der Schlacht von Mühldorf im Jahre 1322 unterlag Friedrich von Österreich. Diese Niederlage bedeutete für ihn letztlich den Verlust der Königskrone. Sie blieb aber auch für Ekke von Velben nicht ohne Folgen. Bereits im Winter 1322/23 wurde die Burganlage „Ekkes des Wegelagerers“ im Klausenbachtal vollkommen zerstört. Steine daraus wurden nach dem Brand von 1861 zum Neubau des Bauernhofes Pöll in Gundhabing verwendet. An der Zerstörung von Ekkes Burg beteiligten sich aber nur vier der fünf Landesherren, welche die Schleifung von Ottos Burg Vorchtenstein in St. Johann veranlasst hatten. Nicht mit dabei war dieses Mal der Salzburger Erzbischof. Das wohl deshalb, weil Ekke im Reichskrieg ja auf der Seite Salzburgs stand. Viel von unserem Wissen über die einstige Burganlage im Klausenbachtal verdanken wir Forschern und Interessierten, die sich vorwiegend in ihrer Freizeit und auf eigene Kosten auf verschiedenartige Weise mit der Vergangenheit unserer Heimat beschäftigen. |
Chronik
Zeitkategorie | 14. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen | |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | In letzter Zeit beschäftigte sich der pensionierte Archäologe Dr. Robert Krauß aus Leogang mit der Löwenburg. Bei Grabungsarbeiten fand er einige kleine Fundstücke, wie Tonscherben von Krügen, Metallgegenständen (Pfeilspitzen, etc.) Bei einer Begehung des Geländes im Jahre 2005 zeigte er ca. 20 Interessierten aus Kirchberg seine Funde. |
Multimedia-Inhalte
Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | "Literatur: Chronikarchiv Kirchberg i. T., Sammlung Flecksberger und Beiträge Flecksberger - Urkunden - Tiroler Heimatblätter - Kirchberg (1) –Heimatbuch Mittersill - Ergänzungen - bearbeitet OSR Peter Gwirl " |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung | 2020-04-03 |
Erfasser | Johann Schiessl |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-08-04 |
letzter Bearbeiter | Johann Schiessl |
„MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION (LEADER)“
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