Harrerkasten

KleinspeicherGetreidespeicher

Gemeinde: Sankt Andrä im Lungau

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die erste Eintragung des Harrerhofes im Urbarbuch findet sich 1610 mit dem Besitzer Tobias Harrer.
Um 1700 scheint das Gut in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen zu sein, da es zum Teil verkauft wurde.
1737 gelangte der Besitz durch Verkauf an die Familie Wiellandt Ruepp, wo er sich bis heute als Erbhof befindet.

Beschreibung:

Der Harrerkasten steht etwas versteckt direkt hinter dem Wohnhaus. Der zweigeschossige Kasten ist in Holzblockbauweise gefertigt, wobei die händisch gehackten Balken an den Ecken durch Glockenschrot und in Bodennähe mit Kopfschrot verzinkt wurden. Er steht auf Kanthölzern, welche auf einer Betonplatte aufliegen.
Das Obergeschoß ist leicht vorspringend, was Mäusen den Weg erschweren sollte. Die Balken dieser Mauswehr sind dreifach verzinkt.
Im Giebelbereich befindet sich eine Lüftungsöffnung. Links und rechts des Einganges sind alte Blumenstellagen aus Holz angebracht, auf welche man früher die Blumentöpfe stellte. Darüber hängen Sensen und mittig ein Basketballkorb. Das Satteldach ist mit Brettschindeln gedeckt.
Im Getreidekasten stehen noch alte Getreidetruhen, im Obergeschoß ist noch eine Vorrichtung zur Speckaufbewahrung vorhanden.

Details

Gemeindename Sankt Andrä im Lungau
Gemeindekennzahl 50507
Ortsübliche Bezeichnung Harrerkasten
Objektkategorie 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | )

Katastralgemeinde St.Andrä -- GEM Sankt Andrä im Lungau
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1834/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil St. Andrä
Straße und Hausnummer bzw. Flurname 11
Längengrad 13.795713
Breitengrad 47.147876

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 6
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 5
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 5.5
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Der Harrerkasten steht etwas versteckt direkt hinter dem Wohnhaus. Der zweigeschossige Kasten ist in Holzblockbauweise gefertigt, wobei die händisch gehackten Balken an den Ecken durch Glockenschrot und in Bodennähe mit Kopfschrot verzinkt wurden. Er steht auf Kanthölzern, welche auf einer Betonplatte aufliegen.
Das Obergeschoß ist leicht vorspringend, was Mäusen den Weg erschweren sollte. Die Balken dieser Mauswehr sind dreifach verzinkt.
Im Giebelbereich befindet sich eine Lüftungsöffnung. Links und rechts des Einganges sind alte Blumenstellagen aus Holz angebracht, auf welche man früher die Blumentöpfe stellte. Darüber hängen Sensen und mittig ein Basketballkorb. Das Satteldach ist mit Brettschindeln gedeckt.
Im Getreidekasten stehen noch alte Getreidetruhen, im Obergeschoß ist noch eine Vorrichtung zur Speckaufbewahrung vorhanden.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Nach der Bauordnung von Erzbischof Hieronymus Colloredo von 1795 dürfte der Getreidekasten nicht so nah am Wohnhaus und in der Hauptwindrichtung stehen, denn bei einem Brand mussten ja die lebensnotwendigen Vorräte wie das Saatgetreide geschützt werden. Fotos und Berichte des Bauern belegen, dass das Objekt erst 1973/74 an die jetzige Stelle versetzt wurde.
Sein ursprünglicher Platz war 50 m weiter südwestlich an der Geländekante zum Tal hin. Im Franciszäischen Kataster sieht man den Getreidekasten mit seinem Abstand zum Hof.
Der Platzwechsel rührt daher, dass das Gelände hinunter zur Göriach sehr steil und ungleichmäßig war und in diesem Zeitraum begradigt und ausgeglichen wurde als Erleichterung für die landwirtschaftliche Arbeit. Der Kasten wird noch heute in seiner ursprünglichen vorgesehenen Nutzung zu Lagerungszwecken eingesetzt.

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die erste Eintragung des Harrerhofes im Urbarbuch findet sich 1610 mit dem Besitzer Tobias Harrer.
Um 1700 scheint das Gut in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen zu sein, da es zum Teil verkauft wurde.
1737 gelangte der Besitz durch Verkauf an die Familie Wiellandt Ruepp, wo er sich bis heute als Erbhof befindet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) „Zween Traidtkästen“ sind in der Beschreibung des Harrergutes im Urbarbuch von 1610 erwähnt. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist dieser Kasten einer der genannten. Dies würde eine Datierung Ende 16. Anfang 17. Jhd erlauben (C. Thöni).
Bei R. Kurz heißt es, dass vermutet wird, dass der Kasten Anfang des 18. Jhd. entstanden ist. Im alten Stallgebäude hat man die Jahreszahl 1731 gefunden.

Harrerkasten
2018
BM Perner Heinrich

Harrerkasten
2018
BM Perner Heinrich

Harrerkasten
2018
BM Perner Heinrich

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Kulturkatalog St. Andrä, Mag. C. Thöni, 2000
Gemeindearchiv Klein- und Flurdenkmäler, R. Kurz 2000
Peter Wirnsperger, Der Lungauer Troadkasten, Verlag Lungauer
Landschaftsmuseum Mauterndorf 1996

Maria Posch
Datum der Erfassung 2019-03-21
Datum der letzten Bearbeitung 2021-04-14
letzter Bearbeiter Ingo Breitfuss

Standort

Kommentare

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.