Grenzstein - Armer-Seelen Stein

RechtsdenkmälerHistorische GrenzsteineHerrschaftsgrenzsteine

Gemeinde: Groß-Schweinbarth

Zeitkategorie: 16. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Franz Altmann schreibt in seinem Buch "Bildstöcke, Wegkreuze, Kapellen und andere Markierungen der Landschaften im Weinviertel":
Eine Krone mit Kreuz (Erzherzogshut?) lässt den Schluss zu, dass es Erzherzog Ferdinand I. war, der ein Jahr später zum Kaiser gekrönt wurde, der mit dem Grenzstein aus dem Jahre 1555 die Grenze der von seiner Gattin Anna 1542 erworbenen Herrschaft Wolkersdorf gegenüber der damals im Besitz der Herren von Kuenring gewesenen Herrschaft Groß-Schweinbarth abgesichert hat.
Als wahrscheinlich ältester datierter Grenzstein im Weinviertel markiert er die Grenze zwischen den seit 1860 im Besitz der Familie Abensperg-Traun vereinten Herrschaften Groß-Schweinbarth und Wolkersdorf.
Der überlieferte Name Armenseelen-Stein erinnert an die Gesetzesbrecher, egal ob zu Recht oder Unrecht verurteilt, die ohne Beichte und Absolution hier am Standort des Hochgerichtes zu Tode gekommen sind und seitdem der Erlösung harren.

Früher befand sich neben dem Grenzstein auf einem Lewerhaufen ein Bildstock mit einem Armenseelenbild. Sie sollten an Grenzsteinversetzer erinnern und weitere Missetäter fernhalten. Hier sollen während der Napoleonfeldzüge (um 1800) mehrere Franzosen gefallen und eingegraben worden sein.

Beschreibung:

Auf dem Grenzweg an der Orts- und Bezirksgrenze steht der Grenzstein. Er trägt die Jahreszahl 1555 (Wolkersdorf wurde 1542 kaiserlich). Die Buchstaben AF (Kaiser Ferdinand und Gemahlin Anna) und die österreichische Kaiserkrone mit dem Kreuz als Begrenzung kaiserlichen Privatbesitzes.

Details

Gemeindename Groß-Schweinbarth
Gemeindekennzahl 30824
Ortsübliche Bezeichnung Grenzstein - Armer-Seelen Stein
Objektkategorie 1322 ( Rechtsdenkmäler | Historische Grenzsteine | Herrschaftsgrenzsteine)

Katastralgemeinde Groß-Schweinbarth -- GEM Groß-Schweinbarth
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1680
Ortschafts- bzw. Ortsteil Groß-Schweinbarth Grenzweg Traunwald
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Sauthal
Längengrad 16.584849
Breitengrad 48.396153

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 1.2
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.43
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.32
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf dem Grenzweg an der Orts- und Bezirksgrenze steht der Grenzstein. Er trägt die Jahreszahl 1555 (Wolkersdorf wurde 1542 kaiserlich). Die Buchstaben AF (Kaiser Ferdinand und Gemahlin Anna) und die österreichische Kaiserkrone mit dem Kreuz als Begrenzung kaiserlichen Privatbesitzes.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 16. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Franz Altmann schreibt in seinem Buch "Bildstöcke, Wegkreuze, Kapellen und andere Markierungen der Landschaften im Weinviertel":
Eine Krone mit Kreuz (Erzherzogshut?) lässt den Schluss zu, dass es Erzherzog Ferdinand I. war, der ein Jahr später zum Kaiser gekrönt wurde, der mit dem Grenzstein aus dem Jahre 1555 die Grenze der von seiner Gattin Anna 1542 erworbenen Herrschaft Wolkersdorf gegenüber der damals im Besitz der Herren von Kuenring gewesenen Herrschaft Groß-Schweinbarth abgesichert hat.
Als wahrscheinlich ältester datierter Grenzstein im Weinviertel markiert er die Grenze zwischen den seit 1860 im Besitz der Familie Abensperg-Traun vereinten Herrschaften Groß-Schweinbarth und Wolkersdorf.
Der überlieferte Name Armenseelen-Stein erinnert an die Gesetzesbrecher, egal ob zu Recht oder Unrecht verurteilt, die ohne Beichte und Absolution hier am Standort des Hochgerichtes zu Tode gekommen sind und seitdem der Erlösung harren.

Früher befand sich neben dem Grenzstein auf einem Lewerhaufen ein Bildstock mit einem Armenseelenbild. Sie sollten an Grenzsteinversetzer erinnern und weitere Missetäter fernhalten. Hier sollen während der Napoleonfeldzüge (um 1800) mehrere Franzosen gefallen und eingegraben worden sein.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Protokoll über die Zeugnisse der Volksfrömmigkeit in der Hochleiten/Weinviertel, unveröffentlichtes Manuskript Wolkersdorf 1968 von Dr. Werner Galler; und Unterlagen von Herrn Mag. Benedikt Abensperg und Traun. Bildstöcke, Wegkreuze, Kapellen und andere Markierungen der Landschaften im Weinviertel" von Franz Altmann.

Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2024-04-17

Standort

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