Sebastianisäule

Religiöse KleindenkmälerHochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze

Gemeinde: Mistelbach

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

1634 wurde Kettlasbrunn eine Wallfahrtsstätte, die am Sebastianitag von zahlreichen Pilgern aus der Umgebung besucht wurde, denn die Kirche war dem hl. Sebastian gerweiht. Im Pestjahr 1679 gelobten viele Gemeinden eine Wallfahrt nach Kettlasbrunn. So kamen im Laufe der Jahre regelmäßig Prozessionen aus insgesamt 17 Orten, Mistelbach, Paasdorf, Wilfersdorf, Obersulz, Drösing, Zistersdorf, Hauskirchen, Schrick, Dürnkrut, Eibesthal u. a. Die Pest im Jahre 1713 brachte den Höhepunkt in der Verehrung des Heiligen.

Beschreibung:

Der ursprüngliche Standort der Säule war an der Brücke bei der alten Milchkammer, sie wurde versetzt an das Ufer des Kettlasbaches. Damals befand sich vor der Säule noch eine Grotte mit den Abbildungen der Hl. Rosalia und des Hl. Rochus, den Pestpatronen. In Stein gemeißelt konnte man lesen: „Hl. Sebastian, Rochus und Rosalia, bittet bei Gott für uns, 1715“. Die Säule des Hl. Sebastian am Kettlasbach steht auf einem Betonfundament mit quadratischem Sockel. Darauf befindet sich ein rechteckiger Block mit der Inschrift: „Heiliger Sebastian bitt Gott fir uns“. Der Block schließt ab mit einer dreistufigen Kragenplatte, auf der sich der Fußblock der Säule befindet. Die Säule mit zwei Fußringen und oben zwei Halsringen findet den Abschluss mit einer doppelten quadratischen Deckplatte, die die Sandsteinfigur des Hl. Sebastian samt Fußblock trägt.

Details

Gemeindename Mistelbach
Gemeindekennzahl 31633
Ortsübliche Bezeichnung Sebastianisäule
Objektkategorie 1570 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | )

Katastralgemeinde Kettlasbrunn -- GEM Mistelbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 4294/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Kettlasbrunn
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Ortsdurchfahrt am Kettlasbach
Längengrad 16.65361
Breitengrad 48.56436

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 0.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Der ursprüngliche Standort der Säule war an der Brücke bei der alten Milchkammer, sie wurde versetzt an das Ufer des Kettlasbaches. Damals befand sich vor der Säule noch eine Grotte mit den Abbildungen der Hl. Rosalia und des Hl. Rochus, den Pestpatronen. In Stein gemeißelt konnte man lesen: „Hl. Sebastian, Rochus und Rosalia, bittet bei Gott für uns, 1715“. Die Säule des Hl. Sebastian am Kettlasbach steht auf einem Betonfundament mit quadratischem Sockel. Darauf befindet sich ein rechteckiger Block mit der Inschrift: „Heiliger Sebastian bitt Gott fir uns“. Der Block schließt ab mit einer dreistufigen Kragenplatte, auf der sich der Fußblock der Säule befindet. Die Säule mit zwei Fußringen und oben zwei Halsringen findet den Abschluss mit einer doppelten quadratischen Deckplatte, die die Sandsteinfigur des Hl. Sebastian samt Fußblock trägt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Sebastian ist gebunden am Baumstamm dargestellt, von Pfeilen durchbohrt, er trägt einen Heiligenschein. Lt. Inschrift wurde die Säule 1715, nach dem großen Pestjahr 1713, errichtet. Nach wiederholten Renovierungen wurde sie 1984 für 37.000 Schilling durch den Verschönerungsverein renoviert. Krieg, Hungersnot und Pest waren zu allen Zeiten sehr gefürchtet. Oft wütete die Pest im Weinviertel und entvölkerte ganze Gemeinden. Unter den Pestpatronen, die in der Zeit der Seuche besonders verehrt wurden, ist der Hl. Sebastian zu erwähnen. Sein Andenken feiert die Kirche am 20. Jänner. Im Jahr 1614 gelobte die Gemeinde, wegen der damals aufgetretenen Pest (1613/1614), das Fest der Heiligen Sebastian und Fabian als Bet-, Buß- und Fasttag immer zu feiern, worauf nach wenigen Tagen die Pest erlosch. Das Gelöbnis aus dieser Zeit ist noch erhalten.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) 1634 wurde Kettlasbrunn eine Wallfahrtsstätte, die am Sebastianitag von zahlreichen Pilgern aus der Umgebung besucht wurde, denn die Kirche war dem hl. Sebastian gerweiht. Im Pestjahr 1679 gelobten viele Gemeinden eine Wallfahrt nach Kettlasbrunn. So kamen im Laufe der Jahre regelmäßig Prozessionen aus insgesamt 17 Orten, Mistelbach, Paasdorf, Wilfersdorf, Obersulz, Drösing, Zistersdorf, Hauskirchen, Schrick, Dürnkrut, Eibesthal u. a. Die Pest im Jahre 1713 brachte den Höhepunkt in der Verehrung des Heiligen.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) DAS GELÖBNIS DER GEMEINDE KETTLASBRUNN ZUM HL. SEBASTIAN Zue Merckhen, daß Anno 1614 die gantze Gmaindt zue Khötlasprun mit ainhelliger stim uorirt vnd versprochen wegen der pest, die laid selbiger Zeit grassiert, vnd starckh überhandt genommen, daß fest der heiligen sebastiani, vnd Fabiani ewig zue feüren, daran beichten, Communiciern vnd andere Gotselige werckh zueuerrichten, vnd welcher aber an solchem einige arbeit wirdt verrichten, oder über cfeldt gehen oder fahren, der selb solle nach der vngnadt gestrafft, und die straff dem würdigen Gotshauß alda erlegt werden. Vnd solbaldt daß Votum beschehen, hat diese laidige seüch, vnd pest (Gotlob) in wenig tag sich geendet, daß über vier person darüber nit mehr gestorben.'

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Willibald Leisser 'Kettlasbrunn', Franz Hugl Sen. 'Gelöbnis'

Christa Jakob
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01

Standort

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