Gedenkstein Judenfriedhof

Religiöse KleindenkmälerTotengedenkmale und KriegerdenkmälerGedenksteine und -tafeln

Gemeinde: Tulln an der Donau

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Der Gedenkstein wurde im Jahre 1992 im Auftrag der Stadtgemeinde Tulln und im Einvernehmen mit der Israelischen Kultusgemeinde vom Tullner Bildhauermeister Prof. Josef Weinbub zur Erinnerung an die während des nationalsozialistischen Regimes umgekommenen jüdischen Mitbürger geschaffen.

Beschreibung:

Ein Wegweiser beim Haus Paracelsusgasse 4 zeigt den Zugang über den Hinterhof zum Eingangstor des Tullner Judenfriedhofs. Der Gedenkstein für die während des nationalsozialistischen Regimes umgekommenen jüdischen Mitbürger der Stadt steht zwischen Büschen im westlichen Teil des Friedhofs. Der dreieckige Gedenkstein aus Ischler Marmor ist diagonal auf einem quadratischen Sockel im Ausmaß von 0,6 x 0,6 m aufgesetzt. Der Stein selbst trägt die Inschrift „Im Andenken an die jüdischen Bürger dieser Stadt, die in der Zeit von 1938 - 1945 dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer fielen. Nov. 1992 Stadtgem. Tulln“, in deutscher und hebräischer Sprache, darunter sind die Namen von 32 jüdischen Tullner Mitbürgern angebracht. Flankiert wird der Stein von zwei leicht abgesetzten Steinstufen, die die Todesstiege vom Konzentrationslager Mauthausen symbolisieren.

Details

Gemeindename Tulln an der Donau
Gemeindekennzahl 32135
Ortsübliche Bezeichnung Gedenkstein Judenfriedhof
Objektkategorie 1592 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Gedenksteine und -tafeln)

Katastralgemeinde Tulln -- GEM Tulln an der Donau
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2346
Ortschafts- bzw. Ortsteil Viertel vor dem Frauentor
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Paracelsusstraße 4
Längengrad 16.05644
Breitengrad 48.32349

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 2
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.3
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Der Gedenkstein ist stark verwittert, insbesondere ist die Inschrift auf dem Stein nahezu unleserlich, sodass eine Überarbeitung dringend notwendig erscheint.

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Ein Wegweiser beim Haus Paracelsusgasse 4 zeigt den Zugang über den Hinterhof zum Eingangstor des Tullner Judenfriedhofs. Der Gedenkstein für die während des nationalsozialistischen Regimes umgekommenen jüdischen Mitbürger der Stadt steht zwischen Büschen im westlichen Teil des Friedhofs. Der dreieckige Gedenkstein aus Ischler Marmor ist diagonal auf einem quadratischen Sockel im Ausmaß von 0,6 x 0,6 m aufgesetzt. Der Stein selbst trägt die Inschrift „Im Andenken an die jüdischen Bürger dieser Stadt, die in der Zeit von 1938 - 1945 dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer fielen. Nov. 1992 Stadtgem. Tulln“, in deutscher und hebräischer Sprache, darunter sind die Namen von 32 jüdischen Tullner Mitbürgern angebracht. Flankiert wird der Stein von zwei leicht abgesetzten Steinstufen, die die Todesstiege vom Konzentrationslager Mauthausen symbolisieren.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Im Jahr 1995 wurde durch die Chewra Kadischa Wien, einer jüdischen Organisation für das Bestattungswesen, die Aufstellung von 15 Grabstelen (Mazevot) mit Davidstern an Stelle der 1938 zerstörten Grabdenkmäler veranlasst. Darauf weist eine am Sockel des Gedenksteines lose liegende Steintafel mit der Inschrift hin: „Eine Spende der Chewra Kadischa Wien ermöglichte die Errichtung von 15 Mazevot auf diesem Friedhof. Wien, im Monat Nisan 5756“ (entspricht Oktober 1995).

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Gedenkstein wurde im Jahre 1992 im Auftrag der Stadtgemeinde Tulln und im Einvernehmen mit der Israelischen Kultusgemeinde vom Tullner Bildhauermeister Prof. Josef Weinbub zur Erinnerung an die während des nationalsozialistischen Regimes umgekommenen jüdischen Mitbürger geschaffen.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Der Tullner Judenfriedhof wurde in der Reichskristallnacht am 9. oder 10. November 1938 verwüstet, die Grabsteine mit schweren Schlägeln zerschlagen, in der Folge wurde auch die damals schwer beschädigte Leichenhalle abgetragen, seither ist der Friedhof unverbaut.

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Biack, Otto: Geschichte der Stadt Tulln, 1982, Seite 288 Schwarz, Peter: Tulln ist Judenrein!, 1997, Seite 130 - 131

Manfred Neubauer
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01

Standort

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