Kirchturmgrotte

Religiöse KleindenkmälerKapellen und Grotten

Gemeinde: Thomatal

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Der Raum wurde bis zur Errichtung der Totenkapelle im Jahr 1840 als Totenkammer verwendet. Die damals errichtete Kapelle wurde 1980 abgetragen und an gleicher Stelle völlig neu gebaut. Verstorbene, die über kein festes Bleiberecht in einem Haushalt verfügten, wurden im Turmuntergeschoß aufgebahrt. Ob der Raum möglicherweise zusätzlich zumindest zeitweise auch als Beinhaus für exhumierte Knochen und Schädel verwendet worden ist, lässt sich aus heutiger Sicht nicht mehr klären. Die über dem Eingang angebrachten Fresken lassen die alte Verwendung als Totenkammer noch erahnen. Gut erkennen kann man etwa eine Darstellung des Todes mit Sense sowie eine Abbildung des Fegefeuers.

Pfarrer GR Valentin Pfeifenberger *1914 - †2004 hat früher jeweils am frühen Abend des Allerheiligentages an diesem Altar eine Heilige Messe gefeiert.

Beschreibung:

Die sogenannte «Kirchturmgrotte» ist das Untergeschoß des Turmes der Wallfahrtskirche St. Georg zu Thomatal und befindet sich im Friedhof, ca. 15 m nordöstlich der Thomataler Landesstraße L 225, im Ortszentrum von Thomatal, auf einer Seehöhe von 1.050 m.
Das Untergeschoß des Kirchturms mit einem Grundmaß von 4,50 x 3,00 m weist ein einfaches Tonnengewölbe auf, besteht aus Natursteinmauerwerk und ist weiß verputzt. Der Boden ist betoniert und zementfarben. Das nach Westen geöffnete Eingangsportal weist zwei Durchgangsbreiten mit 120 cm außen und 75 cm gegen den Innenbereich mit Korbbogen auf, wobei das kleinere innere Portal eine gelbe Fasche trägt. An der rechten Seitenwand der 7-stufigen Treppe aus Natursteinen ist ein Handlauf aus Schmiedeeisen angebracht.

In seinem Inneren bietet der Raum heute einen hölzernen Altar, dessen Aufsatz ein Arme-Seelen-Bild zeigt. Im Fegefeuer befinden sich Vertreter aller Stände der Kirche. Erkennen kann man einen Mönch, einen Priester sowie mehrere ältere und jüngere Menschen. Links und rechts ziehen Engel Menschen mit weißen Gewändern aus dem Fegefeuer heraus und in den Himmel hinauf. Dort findet sich eine Darstellung des Auferstandenen, aus dessen Seitenwunde Blut fließt. Dieses wird von einem Engel mit einem Kelch aufgefangen. Neben Christus ist noch Maria zu sehen.
Zudem ist der Kellerraum seit dem Ableben von Pfarrer Pfeifenberger *1914 - †2004 mit sieben Tafeln ausgestattet, die an ihn erinnern. Eine Tafel bietet einen Begleittext vom Werden und Vergehen. Fünf Tafeln zeigen von Pfarrer Pfeifenberger gezeichnete Bilder aus der Weihnachtsgeschichte. Eine letzte Tafel enthält den Text eines Weihnachtsliedes.

Details

Gemeindename Thomatal
Gemeindekennzahl 50511
Ortsübliche Bezeichnung Kirchturmgrotte
Objektkategorie 1510 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | )

Katastralgemeinde Thomatal -- GEM Thomatal
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Thomatal
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Kapitelplatz 2
Längengrad 13.749394
Breitengrad 47.072079

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.15
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 3
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 4.5
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die sogenannte «Kirchturmgrotte» ist das Untergeschoß des Turmes der Wallfahrtskirche St. Georg zu Thomatal und befindet sich im Friedhof, ca. 15 m nordöstlich der Thomataler Landesstraße L 225, im Ortszentrum von Thomatal, auf einer Seehöhe von 1.050 m.
Das Untergeschoß des Kirchturms mit einem Grundmaß von 4,50 x 3,00 m weist ein einfaches Tonnengewölbe auf, besteht aus Natursteinmauerwerk und ist weiß verputzt. Der Boden ist betoniert und zementfarben. Das nach Westen geöffnete Eingangsportal weist zwei Durchgangsbreiten mit 120 cm außen und 75 cm gegen den Innenbereich mit Korbbogen auf, wobei das kleinere innere Portal eine gelbe Fasche trägt. An der rechten Seitenwand der 7-stufigen Treppe aus Natursteinen ist ein Handlauf aus Schmiedeeisen angebracht.

In seinem Inneren bietet der Raum heute einen hölzernen Altar, dessen Aufsatz ein Arme-Seelen-Bild zeigt. Im Fegefeuer befinden sich Vertreter aller Stände der Kirche. Erkennen kann man einen Mönch, einen Priester sowie mehrere ältere und jüngere Menschen. Links und rechts ziehen Engel Menschen mit weißen Gewändern aus dem Fegefeuer heraus und in den Himmel hinauf. Dort findet sich eine Darstellung des Auferstandenen, aus dessen Seitenwunde Blut fließt. Dieses wird von einem Engel mit einem Kelch aufgefangen. Neben Christus ist noch Maria zu sehen.
Zudem ist der Kellerraum seit dem Ableben von Pfarrer Pfeifenberger *1914 - †2004 mit sieben Tafeln ausgestattet, die an ihn erinnern. Eine Tafel bietet einen Begleittext vom Werden und Vergehen. Fünf Tafeln zeigen von Pfarrer Pfeifenberger gezeichnete Bilder aus der Weihnachtsgeschichte. Eine letzte Tafel enthält den Text eines Weihnachtsliedes.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Raum wurde bis zur Errichtung der Totenkapelle im Jahr 1840 als Totenkammer verwendet. Die damals errichtete Kapelle wurde 1980 abgetragen und an gleicher Stelle völlig neu gebaut. Verstorbene, die über kein festes Bleiberecht in einem Haushalt verfügten, wurden im Turmuntergeschoß aufgebahrt. Ob der Raum möglicherweise zusätzlich zumindest zeitweise auch als Beinhaus für exhumierte Knochen und Schädel verwendet worden ist, lässt sich aus heutiger Sicht nicht mehr klären. Die über dem Eingang angebrachten Fresken lassen die alte Verwendung als Totenkammer noch erahnen. Gut erkennen kann man etwa eine Darstellung des Todes mit Sense sowie eine Abbildung des Fegefeuers.

Pfarrer GR Valentin Pfeifenberger *1914 - †2004 hat früher jeweils am frühen Abend des Allerheiligentages an diesem Altar eine Heilige Messe gefeiert.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen - Pfarrer Dr. Manfred Thaler, 5591 Ramingstein, Kirchtratten 66

Peter Moser
Datum der Erfassung 2020-05-27
Datum der letzten Bearbeitung 2020-05-27

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