Holzkreuz am Friedhof - (vermutlich) Cholerakreuz (1834)
Gemeinde: Zellerndorf
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert
Chronik:
BURGER Sebastian in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF
(1832) Die Cholerakranken wurden in einem eigenen Haus untergebracht (Haus No.136 (neu: No.147) in der hinteren Inwohnerstube.
Im Friedhof wurde ein eigener Teil für die Opfer der Cholera bestimmt, wo man die Toten - wohl in einem Massengrab - bestattet hatte.
P. Carlmann STERLIKE in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF
(1834) Auf dem Friedhof wurde von der Gemeinde ein neues Kreuz aufgestellt.
(1866) „Die Preußen kommen!
Sonntag, den 15ten Juli um 1/2 3 Uhr kamen die preußischen Vorposten über Retz nach ZELLERNDORF, das Volk flüchtete aus Haus und Kirche. ….
Die Cholera brach aus; in ZELLERNDORF 46 Sterbefälle. (Abb.10)
Die Cholera hat einen sehr schnellen Verlauf, der Kranke ist in wenigen Stunden eine leiche, die gleich unter 24 Stunden begraben muss sein.“
P. Eduard Popelka in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF
(1880) Sonntag den 6. Juni wurden vom Hochw. Herrn Dechant zwei Kreuzesbilder (das eine auf dem Friedhofe, das andere nächst der Mühle), welche auf Anregung und unter hervorragender Beteiligung des Müllermeisters Vogelsang und Wohltätern restauriert worden waren, feierlich eingeweiht, was durch die geschmackvolle Dekorierung und die zahlreiche Teilnahme der Gemeinde sich zu einer recht erhebenden Feier gestaltete, was auf ausdrückliches Verlangen des H.H. Dechants im Gedenkbuch angemerkt wird.
P. Robert TURSKY in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF
(1905) Am Allerheiligentage 1905 nachmittags fand die Einweihung des durch die beiden hiesigen Wirtschaftsbesitzer Josef Gollhofer und Franz Hacker ganz renovierten Kreuzes auf dem nördlichen Teile des Friedhofes statt, wonach vom Schreiber d. eine passende Anrede an die Pfarrgemeinde gehalten und den Spendern der Dank ausgesprochen wurde.
Im alten Friedhof stand auf der Nalber Seite (nördlich der Kirche) das sogenannte „Cholera-Kreuz“. (Abb.1)
Bei der Anlage der gemauerten Gräber der Familien ARTHOLD und SCHNEIDER (Grabnummern ) wurden zahlreiche menschliche Knochen gefunden. Ein Hinweis auf das Massengrab der Cholera-Opfer.
Ihre Namen findet man unter „Dokumente“.
1929 wurde der Friedhof nach Norden hin erweitert.
Vermutlich wurde das Holzkreuz mit Corpus Christi an die Kreuzung der Landesstraße L1065 mit der Kellergasse „Kellerpoint“ versetzt. (Abb.3)
Bis 1930 war an dieser Stelle kein „Marterl“ eingezeichnet, erst in späteren Landkarten. (Abb.4)
Gemeinderatsprotokoll vom 13.9.1936:
„Instandsetzung des Kreuzes beim Treibhaus.“
1970 hat unser „neuer“ Pfarrer Franz MANTLER (Pfarrer von 1970-2015) seine Pfarrgemeinde erkundet und dieses - von den ZELLERNDORFER:INNEN zu wenig beachtete - Wegkreuz genauer betrachtet und seinen tatsächlichen „Wert“ erkannt. Das spätbarocke Kruzifix geht auf die Jahre um 1760 zurück.
Der hölzerne Corpus Christi wurde fachgerecht restauriert und hängt jetzt in der Pfarrkirche im Triumphbogen. (Abb.5-7)
An der Kreuzung der Landesstraße L1065 mit der Kellergasse „Kellerpoint ist derzeit ein Holzkreuz mit Blechschnitt-Christus. (Abb.9)
Beschreibung:
Ehemaliger Standort:
P. STERLIKE Carlmann in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF (1834):
Auf dem Friedhof wurde von der Gemeinde ein neues Kreuz aufgestellt.
P. TURSKY Robert in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF (1905)
Am Allerheiligentage nachmittags fand die Einweihung des durch die beiden hiesigen Wirtschaftsbesitzer Josef Gollhofer und Franz Hacker ganz renovierten Kreuzes auf dem nördlichen Teile des Friedhofes statt, wonach vom Schreiber d. eine passende Anrede an die Pfarrgemeinde gehalten und den Spendern der Dank ausgesprochen wurde.
Beschreibung
Details
Gemeindename | Zellerndorf |
Gemeindekennzahl | 31052 |
Ortsübliche Bezeichnung | Holzkreuz am Friedhof - (vermutlich) Cholerakreuz (1834) |
Objektkategorie | 1561 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Weg- oder Feldkreuze) |
Katastralgemeinde | Zellerndorf -- GEM Zellerndorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | |
Breitengrad |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | zerstört |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Ehemaliger Standort: P. STERLIKE Carlmann in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF (1834): Auf dem Friedhof wurde von der Gemeinde ein neues Kreuz aufgestellt. P. TURSKY Robert in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF (1905) Am Allerheiligentage nachmittags fand die Einweihung des durch die beiden hiesigen Wirtschaftsbesitzer Josef Gollhofer und Franz Hacker ganz renovierten Kreuzes auf dem nördlichen Teile des Friedhofes statt, wonach vom Schreiber d. eine passende Anrede an die Pfarrgemeinde gehalten und den Spendern der Dank ausgesprochen wurde. Beschreibung |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | BURGER Sebastian in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF (1832) Die Cholerakranken wurden in einem eigenen Haus untergebracht (Haus No.136 (neu: No.147) in der hinteren Inwohnerstube. Im Friedhof wurde ein eigener Teil für die Opfer der Cholera bestimmt, wo man die Toten - wohl in einem Massengrab - bestattet hatte. P. Carlmann STERLIKE in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF (1834) Auf dem Friedhof wurde von der Gemeinde ein neues Kreuz aufgestellt. (1866) „Die Preußen kommen! Sonntag, den 15ten Juli um 1/2 3 Uhr kamen die preußischen Vorposten über Retz nach ZELLERNDORF, das Volk flüchtete aus Haus und Kirche. …. Die Cholera brach aus; in ZELLERNDORF 46 Sterbefälle. (Abb.10) Die Cholera hat einen sehr schnellen Verlauf, der Kranke ist in wenigen Stunden eine leiche, die gleich unter 24 Stunden begraben muss sein.“ P. Eduard Popelka in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF (1880) Sonntag den 6. Juni wurden vom Hochw. Herrn Dechant zwei Kreuzesbilder (das eine auf dem Friedhofe, das andere nächst der Mühle), welche auf Anregung und unter hervorragender Beteiligung des Müllermeisters Vogelsang und Wohltätern restauriert worden waren, feierlich eingeweiht, was durch die geschmackvolle Dekorierung und die zahlreiche Teilnahme der Gemeinde sich zu einer recht erhebenden Feier gestaltete, was auf ausdrückliches Verlangen des H.H. Dechants im Gedenkbuch angemerkt wird. P. Robert TURSKY in: Denkbuch der Pfarre ZELLERNDORF (1905) Am Allerheiligentage 1905 nachmittags fand die Einweihung des durch die beiden hiesigen Wirtschaftsbesitzer Josef Gollhofer und Franz Hacker ganz renovierten Kreuzes auf dem nördlichen Teile des Friedhofes statt, wonach vom Schreiber d. eine passende Anrede an die Pfarrgemeinde gehalten und den Spendern der Dank ausgesprochen wurde. Im alten Friedhof stand auf der Nalber Seite (nördlich der Kirche) das sogenannte „Cholera-Kreuz“. (Abb.1) Bei der Anlage der gemauerten Gräber der Familien ARTHOLD und SCHNEIDER (Grabnummern ) wurden zahlreiche menschliche Knochen gefunden. Ein Hinweis auf das Massengrab der Cholera-Opfer. Ihre Namen findet man unter „Dokumente“. 1929 wurde der Friedhof nach Norden hin erweitert. Vermutlich wurde das Holzkreuz mit Corpus Christi an die Kreuzung der Landesstraße L1065 mit der Kellergasse „Kellerpoint“ versetzt. (Abb.3) Bis 1930 war an dieser Stelle kein „Marterl“ eingezeichnet, erst in späteren Landkarten. (Abb.4) Gemeinderatsprotokoll vom 13.9.1936: „Instandsetzung des Kreuzes beim Treibhaus.“ 1970 hat unser „neuer“ Pfarrer Franz MANTLER (Pfarrer von 1970-2015) seine Pfarrgemeinde erkundet und dieses - von den ZELLERNDORFER:INNEN zu wenig beachtete - Wegkreuz genauer betrachtet und seinen tatsächlichen „Wert“ erkannt. Das spätbarocke Kruzifix geht auf die Jahre um 1760 zurück. Der hölzerne Corpus Christi wurde fachgerecht restauriert und hängt jetzt in der Pfarrkirche im Triumphbogen. (Abb.5-7) An der Kreuzung der Landesstraße L1065 mit der Kellergasse „Kellerpoint ist derzeit ein Holzkreuz mit Blechschnitt-Christus. (Abb.9) |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |

ZELLERNDORF | |
1913 | |

ZELLERNDORF | |
1913 | |

ZELLERNDORF Sterbebuch Choleraopfer 1cs | |
1832 | |
Pfarre ZELLERNDORF |

ZELLERNDORF Holzkreuz 1bs | |

ZELLERNDORF Holzkreuz Pillersdorfer Straße 3s | |
1960? | |
Paul Sofron |

ZELLERNDORF Holzkreuz Pillersdorfer Straße 4s | |
Ortspläne |

ZELLERNDORF Kruzifix Renovierung 5s | |
1974 | |
Prof.OSR Hermann Jagenteufel |

ZELLERNDORF Kirche Triumphbogen Kruzifix 6s | |
2023 | |
Mag. Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche 7bs | |
2022 | |
Mag. Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Relgion Pfarrkirche innen 8s | |
1930 | |
Archiv Schönhofer - Fotograf unbekannt |

ZELLERNDORF Holzkreuz Pillersdorfer Straße 9s | |

ZELLERNDORF Cholera-Epidemie 1866 10s | |
1866 | |

ZELLERNDORF Epidemien 9s | |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Pfarrchronik von ZELLERNDORF Gemeinderatsprotokoll von ZELLERNDORF SCHÖNHOFER Josef: Chronik von Zellerndorf (bis 1993, unveröffentlicht) |
Datum der Erfassung | 2024-10-13 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2025-03-10 |
letzter Bearbeiter | Josef Schoenhofer |