Meilesnteine Wörgl - Erste brauchbare Dreschmaschine

Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler

Gemeinde: Wörgl

Zeitkategorie: --

Chronik:

Eine der zeitaufwändigsten Arbeiten in der Landwirtschaft war das Ausdreschen des Getreides mit dem Dreschflegel, die sich meist über den gesamten Winter erstreckte und bis zu 60 Prozent der Gesamtarbeitszeit eines Taglöhners betragen konnte.

Deshalb gab es schon im frühen 17. Jahrhundert Überlegungen, diesen Arbeitsprozess zu vereinfachen, d.h. zu maschinisieren. Allerdings war die Lösung der damit verbundenen Probleme, wie unvermeidbare Verunreinigungen des Getreides, die Gefahr des Zerquetschens der Körner oder die zu komplizierte Handhabung der Apparatur, nicht so einfach. Zahlreiche Erfindungen erfüllten mehr schlecht als recht die Anforderungen an Effizienz und Praktikabilität, manche erzielten durchaus befriedigende Ergebnisse, konnten sich jedoch nicht durchsetzen, weil sie zu teuer waren oder ihr Betrieb sich als zu aufwändig erwies.

1786 stellte der schottische Mühlenbauer Andrew Meikle (1719-1811) ein Modell vor, das mit rotierenden Schlageisen den Beginn des modernen Dreschmaschinenbaus markierte. Er hatte verschiedene Prototypen studiert und die Ursachen für deren Schwächen und Unzulänglichkeiten heraus zu finden versucht, damit er bessere Funktionsweisen entwickeln und schließlich eine Maschine bauen konnte, in der die über ein schräges Brett nach unten geschobenen Halme von zwei gegenläufigen Walzen erfasst und einer rotierenden Trommel zugeführt wurden, die außen mit vier Schlagleisten besetzt war.

„Obwohl bereits beim Druschgang durch die Walzen ein Teil der Körner aus den Ähren gelöst wurde, erfolgte der eigentliche Dreschvorgang erst durch die Schlagleisten der Trommel. Das Stroh und die Körner liefen dabei zwischen der Trommel und einem muldenförmigen Sieb hindurch, wobei Körner und Stroh weitgehend getrennt wurden.“

Meikles Konstruktion erwies sich als durchschlagender Erfolg: seine Maschine wurde auf vielen Landgütern Schottlands und Englands aufgestellt, fand schnell zahlreiche Nachahmer und weite Verbreitung in Europa und Nordamerika. Verbesserungen im Detail – zum Teil von Meikle selbst erdacht – sowie die Möglichkeit des Antriebs mit Göpel, Wasser-, Wind- und Ende des 18. Jahrhunderts auch mit Dampfkraft erhöhten die Attraktivität der Dreschmaschine.

Diese zeugte vom Aufbruch der Mechanisierung in der Landwirtschaft und gab Anregungen für weitere Erfindungen.

Beschreibung:

Granitstein

Details

Gemeindename Wörgl
Gemeindekennzahl 70531
Ortsübliche Bezeichnung Meilesnteine Wörgl - Erste brauchbare Dreschmaschine
Objektkategorie 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | )

Katastralgemeinde
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bahnhofsstraße
Längengrad
Breitengrad

Tirol: denkmalgeschützt --

Höhe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung --
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Granitstein
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Eine der zeitaufwändigsten Arbeiten in der Landwirtschaft war das Ausdreschen des Getreides mit dem Dreschflegel, die sich meist über den gesamten Winter erstreckte und bis zu 60 Prozent der Gesamtarbeitszeit eines Taglöhners betragen konnte.

Deshalb gab es schon im frühen 17. Jahrhundert Überlegungen, diesen Arbeitsprozess zu vereinfachen, d.h. zu maschinisieren. Allerdings war die Lösung der damit verbundenen Probleme, wie unvermeidbare Verunreinigungen des Getreides, die Gefahr des Zerquetschens der Körner oder die zu komplizierte Handhabung der Apparatur, nicht so einfach. Zahlreiche Erfindungen erfüllten mehr schlecht als recht die Anforderungen an Effizienz und Praktikabilität, manche erzielten durchaus befriedigende Ergebnisse, konnten sich jedoch nicht durchsetzen, weil sie zu teuer waren oder ihr Betrieb sich als zu aufwändig erwies.

1786 stellte der schottische Mühlenbauer Andrew Meikle (1719-1811) ein Modell vor, das mit rotierenden Schlageisen den Beginn des modernen Dreschmaschinenbaus markierte. Er hatte verschiedene Prototypen studiert und die Ursachen für deren Schwächen und Unzulänglichkeiten heraus zu finden versucht, damit er bessere Funktionsweisen entwickeln und schließlich eine Maschine bauen konnte, in der die über ein schräges Brett nach unten geschobenen Halme von zwei gegenläufigen Walzen erfasst und einer rotierenden Trommel zugeführt wurden, die außen mit vier Schlagleisten besetzt war.

„Obwohl bereits beim Druschgang durch die Walzen ein Teil der Körner aus den Ähren gelöst wurde, erfolgte der eigentliche Dreschvorgang erst durch die Schlagleisten der Trommel. Das Stroh und die Körner liefen dabei zwischen der Trommel und einem muldenförmigen Sieb hindurch, wobei Körner und Stroh weitgehend getrennt wurden.“

Meikles Konstruktion erwies sich als durchschlagender Erfolg: seine Maschine wurde auf vielen Landgütern Schottlands und Englands aufgestellt, fand schnell zahlreiche Nachahmer und weite Verbreitung in Europa und Nordamerika. Verbesserungen im Detail – zum Teil von Meikle selbst erdacht – sowie die Möglichkeit des Antriebs mit Göpel, Wasser-, Wind- und Ende des 18. Jahrhunderts auch mit Dampfkraft erhöhten die Attraktivität der Dreschmaschine.

Diese zeugte vom Aufbruch der Mechanisierung in der Landwirtschaft und gab Anregungen für weitere Erfindungen.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen The New Enciclopaedia Britannica, 15th Edition, Vol. 7, Chicago et al. 1995, p. 1018;

Propyläen Technikgeschichte, hgg. von Wolfgang König, Bd. 3, Berlin 1997, S. 104-109.

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Datum der Erfassung 2019-11-30
Datum der letzten Bearbeitung 2020-01-07

Standort

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