Auer Stein oder Leitnstein

Religiöse KleindenkmälerMarterl

Gemeinde: Strobl

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Sigmund Laimer, Altbauer vom Wetzlergut, dem sein Vater die Tragödie immer wieder erzählte, berichtet: Johann Auer, Leitnerbauer in Geschwendt, war Jäger und am Abend des 4. Dezember 1876 im Rinnkogelgebiet auf Gemsenjagd. Zwei benachbarte Bauern, Johann Laimer vom Wetzlergut und Hanns Linortner vom Fumergut waren zur gleichen Zeit als Wilderer auf der Pirsch. Johann Auer saß mit einer braunen Joppe (Jacke) unter den Latschen, da gab einer der Männer einen Schuß auf ihn ab, in der Meinung eine Gemse zu erkennen. Die Bergung des Toten war äußerst schwierig: den steilen Weg den Rinnkogel hinunter, mit dem Leiterwagen durch das Weißenbachtal und von dort nach Gschwendt. Am Morgen fanden die Angehörigen den Jäger mit einer Schußwunde tot vor der Haustür liegen. Die zwei Wildschützen verrieten nie, wer den Schuß abgegeben hat. Johann Auer hinterließ eine Frau und drei unmündige Mädchen. Sie konnten das Anwesen ohne den Mann und Vater nicht halten und mussten verkaufen.

Beschreibung:

Durch Zufall entdeckte der Jäger Thomas Müller den Gedenkstein für Johann Auer. Ein schmaler Steig führt vom Rinnstüberl bis zum Grenzverlauf Strobl - Bad Goisern. Bei den Weidmänner heißt dieser Platz 'Jägers Umkehr'. Der am Boden liegende Stein fiel dem Jäger durch seine außergewöhnliche Form auf. Die helle, etwa 6 cm starke Steinplatte läuft oben spitz zusammen. Die eingemeißelte Inschrift unter dem Kreuzzeichen lautet: 'Der verunglückte / Johann Auer, / den 4. Dezember 1876'.

Details

Gemeindename Strobl
Gemeindekennzahl 50336
Ortsübliche Bezeichnung Auer Stein oder Leitnstein
Objektkategorie 1540 ( Religiöse Kleindenkmäler | Marterl | )

Katastralgemeinde Weissenbach -- GEM Strobl
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 416
Ortschafts- bzw. Ortsteil Strobl - Weissenbach
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 13.492683
Breitengrad 47.663614

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 0.47
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.25
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.06
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Durch Zufall entdeckte der Jäger Thomas Müller den Gedenkstein für Johann Auer. Ein schmaler Steig führt vom Rinnstüberl bis zum Grenzverlauf Strobl - Bad Goisern. Bei den Weidmänner heißt dieser Platz 'Jägers Umkehr'. Der am Boden liegende Stein fiel dem Jäger durch seine außergewöhnliche Form auf. Die helle, etwa 6 cm starke Steinplatte läuft oben spitz zusammen. Die eingemeißelte Inschrift unter dem Kreuzzeichen lautet: 'Der verunglückte / Johann Auer, / den 4. Dezember 1876'.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details In der Kapelle des Leitnerbauern hängt eine Schrifttafel mit dem Text: 'Christliches Andenken / an Johann Auer, / Leitnerbauer in Gschwendt, / welcher am 4. Dezember 1876 im Gebirge / unglücklicher Weise von einem Schusse / getroffen, im 38. Lebensjahre seinen Geist / in die Hände des Schöpfers aufgab. / Er ruhe in Frieden! /Lieber Leser! / Gedenke seiner Seele mit deinem Gebete! / Süsses Herz Mariä, sei meine Rettung! / (300 Tage Ablass)'

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Sigmund Laimer, Altbauer vom Wetzlergut, dem sein Vater die Tragödie immer wieder erzählte, berichtet: Johann Auer, Leitnerbauer in Geschwendt, war Jäger und am Abend des 4. Dezember 1876 im Rinnkogelgebiet auf Gemsenjagd. Zwei benachbarte Bauern, Johann Laimer vom Wetzlergut und Hanns Linortner vom Fumergut waren zur gleichen Zeit als Wilderer auf der Pirsch. Johann Auer saß mit einer braunen Joppe (Jacke) unter den Latschen, da gab einer der Männer einen Schuß auf ihn ab, in der Meinung eine Gemse zu erkennen. Die Bergung des Toten war äußerst schwierig: den steilen Weg den Rinnkogel hinunter, mit dem Leiterwagen durch das Weißenbachtal und von dort nach Gschwendt. Am Morgen fanden die Angehörigen den Jäger mit einer Schußwunde tot vor der Haustür liegen. Die zwei Wildschützen verrieten nie, wer den Schuß abgegeben hat. Johann Auer hinterließ eine Frau und drei unmündige Mädchen. Sie konnten das Anwesen ohne den Mann und Vater nicht halten und mussten verkaufen.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Gespräch mit Sigmund Laimer, Altbauer vom Wetzlergut

Irma Hillebrand
Datum der Erfassung 2011-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2011-01-01
letzter Bearbeiter Irma Hillebrand

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.