Gemeinde: Mauterndorf
Kategorie: Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Ein genaues Erbauungsjahr ist leider nicht bekannt. In der zweiten Hälfte des 19. Jhds. muss die Kapelle aber jedenfalls schon bestanden haben.
Der Name stammt von einem Bauerngehöft, das hier einst gestanden hat.
Die Besitzer des Tschitschanagehöftes
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Beschreibung:
Der gemauerte gotische Bau mit einer spitzbogigen Nische und einem schindelgedeckten sehr steilen Satteldach steht an der Westseite der B99 von St. Michael kommend etwa 300m vor dem Ortsteil Neusess. Im Inneren befindet sich ein Kreuzgratgewölbe und
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Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename | Mauterndorf |
Gemeindekennzahl | 50504 |
Ortsübliche Bezeichnung | Tschitschanakreuz |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde | Neusess -- GEM Mauterndorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 158 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Mauterndorf/Neusess |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 13.697183 |
Breitengrad | 47.105343 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) | 7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 3.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.9 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der gemauerte gotische Bau mit einer spitzbogigen Nische und einem schindelgedeckten sehr steilen Satteldach steht an der Westseite der B99 von St. Michael kommend etwa 300m vor dem Ortsteil Neusess. Im Inneren befindet sich ein Kreuzgratgewölbe und eine weitere kleinere rundbogenförmige Nische. Darin sieht man ein schlichtes Tafelbild der Hl. Maria vom guten Rate, der diese Kapelle geweiht ist. Außerdem befinden sich an den Seitenwänden ein Muttergrottesbild (dieses trug, bevor es übermalt wurde eine Jahreszahl aus dem 17. Jhdt.), Bilder der beiden Landespatrone Salzburgs Rupert und Virgil sowie Herz-Jesu-Bilder. Unterhalb der kleinen Nische befindet sich eine reich verzierte und bemalte Betbank. Rund um die Nische ist die Kapelle mit einer farbigen Freskobemalung geschmückt. Im Sommer ist die Kapelle nur durch ein einfaches Holzgatter verschlossen, im Winter schützt sie ein großes Holztor vor Witterungseinflüssen. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Chronik
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen | Ein genaues Erbauungsjahr ist leider nicht bekannt. In der zweiten Hälfte des 19. Jhds. muss die Kapelle aber jedenfalls schon bestanden haben. Der Name stammt von einem Bauerngehöft, das hier einst gestanden hat. Die Besitzer des Tschitschanagehöftes waren sehr wohlhabend und beteiligten sich mit 10-12 Pferden an den Handelsfuhren über den Katschberg und Radstädter Tauern. Die letzte Erbin des Hofes verkaufte das Tschitschanagut 1863 dem Grillhoferbauern in Neuseß. Auch die Kapelle ging in seinen Besitz über. Leonhard Wieland, Grillhofer, ließ 1911 die Kapelle restaurieren. 1942 wurde in der Kapelle ein Bild des Kirchenmalers Stolz angebracht, das samt einer Altardecke 1951/52 gestohlen wurde. Eine weitere Renovierung erfolgte 1990. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Die Sage erzählt von einer Witwe, welche sich mit ihrem Kinde, einem Knaben, durch ihrer Hände Arbeit gar kümmerlich nährte. Einst kam die Frau mit ihrem Söhnlein zu dieser Kapelle, um ihre Andacht zu verrichten und um von der Gottesmutter Trost und Hilfe für sich und ihr Kind zu erflehen. Während sie nun der Himmlischen ihr Leid klagte und sie um ihre mächtige Fürbitte anrief, sprang der Knabe draußen umher, las Steine auf und steckte sie in die Tasche. Beim Fortgehen hinderten ihn die schweren Steine sehr und er wollte auf Geheiß der Mutter sich ihrer wieder entledigen. Doch als er sie aus der Tasche nahm, da schimmerten die Steine in gar wundersamem Glanze und lauteres Gold hielt er in den Händen. Ihre Not hatte für allemal ein Ende. Eine andere Sage berichtet von einem Wanderer, der, als er bei der Kapelle Rast hielt, plötzlich ein Geldstück vor sich liegen sah. Während er dieses aufhob, sah er noch einige andere herumliegen und hob auch diese auf, und so ging es fort, bis er seine Tasche damit gefüllt hatte. Befriedigt zog er seines Weges weiter. Doch bald gereute es ihn, dass er nicht noch nachgeforscht und sich nicht mehr von dem Gelde angeeignet hatte. Er kehrte um, um seine Suche nochmals zu beginnen, fand aber nichts mehr. Der alte Petzlbauer am Moos erzählte des öfteren auch von zwei Straßenräubern; diese hätten in der Umgebung ihr Unwesen getrieben. Die beiden Raubgenossen wurden verfolgt, und sie flüchteten über den Katschberg, nachdem sie zuvor ihre Schätze bei der Tschitschanakapelle vergraben hatten. In Kärnten aber wurden die beiden festgenommen und dem Richter übergeben. |
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Dehio, Leonhard Wieland (Grillhofer), Aufzeichnungen Dr. Hubner, Husty, P. & Kaltenbrunner, R. (1998). Denkmäler an Salzburgs Straßen. Salzburg: Landesbaudirektion. |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung | 2020-12-18 |
Erfasser | Andrea Gürtler |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-03-10 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |
Kommentare
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