Strobl Gedenkkreuz

Religiöse KleindenkmälerKreuze

Gemeinde: Spannberg

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Ehemaliges Grabkreuz des Tierarztes Rupert Strobl (geb. 1894; verst. 1963) und seiner Mutter Elisabeth Strobl, geb. Knofl.
Hergestellt 1964 in der VOEST Linz von Helmuth Gsöllpointner, dem Schwiegersohn von Rupert Strobl.

Beschreibung:

Das Kreuz aus räumlich angeordneten, verschweißten Stahlelementen, steht auf einem Betonsockel im Pfarrgarten. Die Bronzeplatte erklärt die Neuwidmung für verschleppte Menschen und vergewaltigte Frauen im 2. Weltkrieg.

Details

Gemeindename Spannberg
Gemeindekennzahl 30854
Ortsübliche Bezeichnung Strobl Gedenkkreuz
Objektkategorie 1560 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | )

Katastralgemeinde Spannberg -- GEM Spannberg
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 152/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Spannberg Pfarrgarten
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Pfarrgasse 10
Längengrad 16.74295
Breitengrad 48.46491

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 0.97
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1.73
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.15
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das Kreuz aus räumlich angeordneten, verschweißten Stahlelementen, steht auf einem Betonsockel im Pfarrgarten. Die Bronzeplatte erklärt die Neuwidmung für verschleppte Menschen und vergewaltigte Frauen im 2. Weltkrieg.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Grabkreuz, das an der Grabstelle Gruppe 0000000003,
Reihe 00005, Nr. 0000005 im Friedhof 1 in Spannberg stand.
Hergestellt im Jahre 1964 in der VOEST in Linz
Material: Stahl (Elemente verschweißt), nach einem geometrischen System räumlich aufgebaut
Entwurf und Ausführung: Helmuth Gsöllpointner (*30.9.1933)
Höhe 173 cm, Spannweite des Querbalkens 97 cm, Balkenstärke: 17 x 17 cm
ursprünglich grundiert und schwarz gefärbt (Lack), inzwischen verwittert, was aber dem Kreuz keinesfalls optisch schadet

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Ehemaliges Grabkreuz des Tierarztes Rupert Strobl (geb. 1894; verst. 1963) und seiner Mutter Elisabeth Strobl, geb. Knofl.
Hergestellt 1964 in der VOEST Linz von Helmuth Gsöllpointner, dem Schwiegersohn von Rupert Strobl.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Inge Gsöllpointner am 20.6.2014: "Das Grab meiner Großmutter Elisabeth Strobl, geb. Knofl, gestorben 1931, hatte bereits bestanden, auch ein Grabstein (pseudoklassizistisch). Mein Mann und ich wollten ein persönliches Grabmal, welches das alte ersetzen sollte. Mit Dezember 2013 lief das Benützungsrecht für die Grabstätte ab. Wir entschlossen uns, das Grab aufzugeben.
Selbstverständlich sollte das Kreuz wieder als solches, bzw., zumindest im Sinne einer Gedenk-, oder Widmungsstätte Verwendung finden.
Ich bot es zu einem Preis von Euro 10.000,-- an, doch es war niemand bereit, diesen Betrag zu bezahlen. Das künstlerische Objekt hat aber diesen Wert und daher dachte ich nicht daran es für weniger zu verkaufen.
Meinen Gedanken, das Kreuz der Pfarre Spannberg, der Heimat meiner Vorfahren und auch meines Geburtsortes, kostenlos zu überlassen, fand auch meine Familie schön.
Ich wurde mit Pater Karl Seethaler einig und schenkte ihm, unter einigen Auflagen, das Kreuz für die Pfarre. Die Auflagen waren folgende (siehe auch Memorandum vom 11.8.2013 über das Gespräch zwischen Pater Seethaler, Helmuth, Katharina und Ingeborg Gsöllpointner am 7.8.2013):
Das Kreuz sollte an einem Ort in Spannberg aufgestellt werden, wo es von vielen Menschen gesehen werden kann, da mir sowohl das Kreuz als künstlerisches Objekt, als ein Andenken an meine Großmutter und an meinen Vater wertvoll ist aber nicht nur aus diesen Gründen sondern auch wegen des mir ganz wichtigen Textes auf der Bronzeplatte "Gedenken wir aller verschleppten Menschen und vergewaltigten Frauen im zweiten Weltkrieg diesseits und jenseits unserer Grenzen."
Der Ort der Aufstellung ist nun der Pfarrhof in Spannberg und die Einweihung des Kreuzes wird am Sonntag, dem 29. Juni 2014 vorgenommen.
Gleichzeitig findet, auf Wunsch von Pater Karl, im Pfarrstadl eine kleine Ausstellung mit Abbildungen und Beispielen der Arbeiten meines Mannes, des Schöpfers des Kreuzes statt.
Noch wichtig ist zu erwähnen, dass Herr Werner Scharmitzer mit einem Helfer das Kreuz sowohl vom Friedhof in den Pfarrgarten transportierte und anlässlich der Vorstellung des Buches SPANNBERG - Ein Ort entdeckt seine Geschichte(n) zur Ansicht im Pfarrstadl aufstellte und es nun auch an seinen endgültigen Bestimmungsplatz gesetzt hat. Recht herzlichen Dank!
Ich freue mich, dass Frau Sigrid Pribitzer-Wohlmuth vorgeschlagen hat, das diesseits und jenseits unserer Grenzen dem Text auf der Schrifttafel hinzuzufügen. Weiters vielen Dank der Familie Sigrid und Reinhard Pribitzer, die sich in beispielloser Art bereiterklärt haben, bei den Vorbereitungsarbeiten für die Ausstellung zu helfen. Sigrid wird vielleicht auch einmal den "Werdegang des Kreuzes" dokumentieren."
Nachtrag 2022:
Es handelt sich laut Dr. Stefan Eminger, Historiker im NÖ Landesarchiv, nach derzeitigem Wissensstand um das einzige Mahnmal – vor allem in dieser künstlerischen Qualität – das in Österreich zur Erinnerung für vergewaltigte Frauen im Weltkrieg errichtet worden ist und verdient Anerkennung.

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Pfarrblatt "Kontakte", Spannberg;
Reinhard Pleininger, Spannberg;
Inge Gsöllpointner, geborene Strobl;
Topothek Spannberg
Marterlbroschüre der Geschichtegruppe wichtig was

Maria Brenner
Datum der Erfassung 2020-03-30
Datum der letzten Bearbeitung 2024-04-04

Standort

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