Grafen Marter, Mold

Religiöse KleindenkmälerKapellen und Grotten

Gemeinde: Rosenburg-Mold

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Graf Johann Ernest Hoyos-Sprinzenstein, 1779-1849 Die Grafenmarter erinnert seinen tragischen Reitunfall am 23.10.1849. Der Graf war bei stürmischen Wetter die sogenannte Fischerstraße von Horn nach Zaingrub entlang geritten. Knapp vor der Brücke über den Sagerbach stürzte das Pferd und der Graf blieb schwer verletzt liegen. Wie er selbst später erzählte, ist er auf dem ein wenig erhöhten, vom Regen noch schlüpfrigen Straßenrande in scharfem Trab geritten. Er wollte rasch nach Zaingrub kommen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Doch das kürzlich erworbene Pferd stürzte, zweimal richtete er es auf, das dritte Mal zerriss es die Zügel und der Graf wurde kopfüber zu Boden geschleudert. Zufällig vorbeikommende Taglöhner blieben bei dem Ohnmächtigen, sein Knecht verständigte die Familie in Horn. Der Graf wurde ins Schloss Horn gebracht, konnte noch seine Angelegenheiten und die Erbschaft regeln und verstarb nach einer Woche Krankenlager. Er wurde in der Pfarrkirche Neunkirchen bestattet.

Beschreibung:

Am sogenannten Fischerweg von Horn nach Zaingrub (knapp nach der Überquerung der Verbindungsstraße von Mold nach Rosenburg, bei der Abfahrt von der heutigen Umfahrungsstraße) steht auf der rechten Seite die auf einem künstlichen Hügel errichtete 'Grafenmarter'. Die dem Historismus nachempfundene Kapelle ist zu beiden Seiten von einem pfeilerartigen Mauerband eingefasst, auf dessen Kapitellen eine niedere, mit schmalen Rändern an drei Seiten umrandete Attika aufruht. Auf dem geschlossenen, tempelartigen Bau befinden sich drei Tafeln mit Inschriften. Der Kapellenraum öffnet sich mit einem einfachen Steinbogen, welcher durch einen Kranz von ebenmäßig behauenen Steinen umrundet wird. Der Innenraum ist halbkreisförmig durch feine gotische Netzrippen auf korinthischen Kapitellen gegliedert. Die Kapelle ist mit einem einfachen Eisengitter verschlossen und mit Natursteinplatten gedeckt. Bis vor einigen Jahren war die Kapelle von hohen 12 Linden umgeben.

Details

Gemeindename Rosenburg-Mold
Gemeindekennzahl 31121
Ortsübliche Bezeichnung Grafen Marter, Mold
Objektkategorie 1510 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | )

Katastralgemeinde Mold -- GEM Rosenburg-Mold
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1000
Ortschafts- bzw. Ortsteil Mold
Straße und Hausnummer bzw. Flurname L 8009, Verbindungsstraße Mold-Rosenburg, linke Seite
Längengrad 15.68967
Breitengrad 48.64073

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 3
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 3
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Am sogenannten Fischerweg von Horn nach Zaingrub (knapp nach der Überquerung der Verbindungsstraße von Mold nach Rosenburg, bei der Abfahrt von der heutigen Umfahrungsstraße) steht auf der rechten Seite die auf einem künstlichen Hügel errichtete 'Grafenmarter'. Die dem Historismus nachempfundene Kapelle ist zu beiden Seiten von einem pfeilerartigen Mauerband eingefasst, auf dessen Kapitellen eine niedere, mit schmalen Rändern an drei Seiten umrandete Attika aufruht. Auf dem geschlossenen, tempelartigen Bau befinden sich drei Tafeln mit Inschriften. Der Kapellenraum öffnet sich mit einem einfachen Steinbogen, welcher durch einen Kranz von ebenmäßig behauenen Steinen umrundet wird. Der Innenraum ist halbkreisförmig durch feine gotische Netzrippen auf korinthischen Kapitellen gegliedert. Die Kapelle ist mit einem einfachen Eisengitter verschlossen und mit Natursteinplatten gedeckt. Bis vor einigen Jahren war die Kapelle von hohen 12 Linden umgeben.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Inschriften auf der Außenseite der Kapelle: 'Herr schenke seiner Seele Lohn' 'Hier verunglückte durch den Sturz des Pferdes Johann Ernest Graf von Hoyos-Sprinzenstein den XXIII October und vollendete zu Horn am XXVIII October MDCCCIL' 'Gott lieben und Gott dienen war der Ausdruck seines Lebens' Das Votivbild im Inneren der Kapelle stellt die Kreuzigung Christi mit den trauernden Frauen dar, eine Replik des Horner Gymnasialprofessors Oswald Liebhart. Ein schönes Beispiel zeitgenössischer Kunst ist die in Stuck oder Kunststein ausgeführte Umrahmung des Bildes. Der einfach gehaltene, kannelierte, innere Rahmen endet in einem gedrückten Spitzbogen. Dieser Innenrahmen ist von einem üppigen floralen Bänderwerk umgeben. Bekrönt ist der Außenrahmen von einem Strahlenkranz, der vermutlich von einem Herzen ausgeht. Sein Sohn Heinrich Graf Hoyos-Sprinzenstein ließ diese Kapelle errichten, der Architekt ist nicht bekannt.

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Graf Johann Ernest Hoyos-Sprinzenstein, 1779-1849 Die Grafenmarter erinnert seinen tragischen Reitunfall am 23.10.1849. Der Graf war bei stürmischen Wetter die sogenannte Fischerstraße von Horn nach Zaingrub entlang geritten. Knapp vor der Brücke über den Sagerbach stürzte das Pferd und der Graf blieb schwer verletzt liegen. Wie er selbst später erzählte, ist er auf dem ein wenig erhöhten, vom Regen noch schlüpfrigen Straßenrande in scharfem Trab geritten. Er wollte rasch nach Zaingrub kommen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Doch das kürzlich erworbene Pferd stürzte, zweimal richtete er es auf, das dritte Mal zerriss es die Zügel und der Graf wurde kopfüber zu Boden geschleudert. Zufällig vorbeikommende Taglöhner blieben bei dem Ohnmächtigen, sein Knecht verständigte die Familie in Horn. Der Graf wurde ins Schloss Horn gebracht, konnte noch seine Angelegenheiten und die Erbschaft regeln und verstarb nach einer Woche Krankenlager. Er wurde in der Pfarrkirche Neunkirchen bestattet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Hanns Haas, Rosenburg am Kamp-Bergheim;(Bericht im Gemeindeblatt der Gemeinde Rosenburg-Mold, Teil 4; Sterbebuch der Pfarre Horn VIII/133/7.

Datum der Erfassung 2014-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2015-09-17

Standort

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