002 Wallfahrtskapelle Maria am Kirchanger

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Kirchberg in Tirol

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Beschreibung:

Die beliebte Wallfahrtskirche ist der Gottesmutter Maria und deren Mutter Anna geweiht. Eine gemauerte Kapelle mit steilem, schindelgedecktem Satteldach und einem kleinen Giebelreiter - auf der Rückseite mit rundem Abschluss. Die Kapelle hat sechs große Rundbogenfenster an den Seitenwänden. Die Mauerecken sind abgeschrägt. Über dem rechteckigen Portal mit zwei ebensolchen Fenstern ist eine neubarocke Maria mit Jesuskind zu sehen. Eine Umfassungsmauer grenzt den Vorplatz ab. Als Zentralbau konzipiert und erbaut 1768 von Baumeister Andreas Huber hat sie heute, nach über 250 Jahren noch dieselben Ausmaße. Auch die Einrichtung dürfte noch die Gleiche sein. Der Neubau ersetzte wahrscheinlich eine einfache Holzkapelle, welche 1700 vom Kirchberger "Würth und Gastgeb beim Pechl", Sebastian Hienersbichler errichtet worden ist.
Dem nahezu quadratischen Betraum schließt sich ein rechteckiger Chor und eine Rundapsis an.

Details

Gemeindename Kirchberg in Tirol
Gemeindekennzahl 70409
Ortsübliche Bezeichnung 002 Wallfahrtskapelle Maria am Kirchanger
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Kirchberg -- GEM Kirchberg in Tirol
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer .420
Ortschafts- bzw. Ortsteil Kirchanger
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Kirchanger
Längengrad 12.31252
Breitengrad 47.441762

Tirol: denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m)
gemessen od. geschätzt --
Breite (m)
gemessen od. geschätzt --
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die beliebte Wallfahrtskirche ist der Gottesmutter Maria und deren Mutter Anna geweiht. Eine gemauerte Kapelle mit steilem, schindelgedecktem Satteldach und einem kleinen Giebelreiter - auf der Rückseite mit rundem Abschluss. Die Kapelle hat sechs große Rundbogenfenster an den Seitenwänden. Die Mauerecken sind abgeschrägt. Über dem rechteckigen Portal mit zwei ebensolchen Fenstern ist eine neubarocke Maria mit Jesuskind zu sehen. Eine Umfassungsmauer grenzt den Vorplatz ab. Als Zentralbau konzipiert und erbaut 1768 von Baumeister Andreas Huber hat sie heute, nach über 250 Jahren noch dieselben Ausmaße. Auch die Einrichtung dürfte noch die Gleiche sein. Der Neubau ersetzte wahrscheinlich eine einfache Holzkapelle, welche 1700 vom Kirchberger "Würth und Gastgeb beim Pechl", Sebastian Hienersbichler errichtet worden ist.
Dem nahezu quadratischen Betraum schließt sich ein rechteckiger Chor und eine Rundapsis an.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Der hohe Innenraum wirkt hell, er wird sowohl im Betraum, als auch im Chor mit einer Flachkuppel abgedeckt. Die Deckengewölbe sind vollständig mit Fresken versehen, Wandmalereien finden sich auch an den Seitenwänden. (Heiligenmedaillons, Fensterumrahmungen.) Die Malereien sind signiert (bez. Mathias Kirchner) und werden mit 1770 datiert. Das kreisrunde Hauptbild auf der Kuppel zeigt das Paradies – Adam und Eva unmittelbar vor dem Sündenfall. In der Bildmitte thront Gottvater, der Erzengel Michael schickt sich schon zur Vertreibung aus dem Paradies. In der Achse erkennt man Eva mit der Schlange und dem Baum der Erkenntnis. Links davon steht Adam und unterhält sich mit den Tieren, diese wiederum bevölkern - paarweise und mit einer Unzahl köstlichster Details versehen – den äußeren Kreis des Rundgemäldes.
Das Deckengemälde im Altarraum zeigt die Anbetung der Hirten. Auch diese Weihnachtsszene ist in flotter Manier und vielen Details wiedergegeben. Die von sogenannten Rocaillen umrahmten Wandbilder stellen den hl. Georg mit dem Drachen und den hl. Apostel Simon mit der Säge dar.
Auch der Altar hinter einem hohen, feingliedrigen Chorgitter ist sehenswert: Das Altarblatt stellt die Eltern der Muttergottes – die Heiligen Joachim und Anna dar und wird ebenfalls Michael Kirchner zugeschrieben. Über dem Tabernakel ist das, von Engelsfiguren getragene Gnadenbild „Unsere Liebe Frau vom Kirchanger“ (Maria als Himmelskönigin mit Kind, Krone und Zepter) im Goldrahmen. Auch Gottvater mit dem hl. Geist unter einem Baldachin findet sich in diesem Ensemble, sowie zwei geschnitzte Rokokobüsten der hl. Rupert und Nikolaus, welche den kleinen Drehtabernakel flankieren. Die Opferbögen beidseits des Altares zieren links den hl. Michael mit dem Flammenschwert und dem berühmten weißen Teufel, rechts den hl Sebastian mit Pfeilen in der Hand.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen)
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Der bedeutendste, kulturgeschichtlich überaus interessante Schatz der Wallfahrtskirche sind die zahlreichen Votivbilder, die von Mitte des 18. Jahrhunderts bis ins 20. Jh. reichen. Der Großteil stammt aus dem 19. Jhdt. Der Bildinhalt ist sehr aussagekräftig und gibt Einblick in die bäuerliche Volksfrömmigkeit und soziale Zustände unserer Vorfahren.

Wallfahrtskapelle Unsere Liebe Frau und hl. Anna am Kirchanger
Wikipedia

Wallfahrtskapelle am Kirchanger, Deckenfresko Paradies
2003
Johann Schiessl, Chronikarchiv Kirchberg

Kirchangerkapelle, Erzengel Michael & Weißer Teufel
2003
Johann Schiessl, Chronikarchiv Kirchberg

Kirchangerkapelle, Hl. Sebastian
2003
Johann Schiessl, Chronikarchiv Kirchberg

Kirchangerkapelle, Altarraum mit Gitter
2003
Johann Schiessl, Chronikarchiv Kirchberg

Kirchangerkapelle, Votivtafeln (Teilaufnahme)
2003
Johann Schiessl, Chronikarchiv Kirchberg

Kirchangerkapelle, Votivtafeln (Teilaufnahme)
2003
Johann Schiessl, Chronikarchiv Kirchberg

Kirchangerkapelle, Altar mit Hl. Rupert & Nikolaus
2003
Johann Schiessl, Chronikarchiv Kirchberg

Kirchangerkapelle, Deckengemälde: Anbetung der Hirten
2003
Johann Schiessl, Chronikarchiv Kirchberg

Kirchangerkapelle von Norden
2003
Johann Schiessl, Chronikarchiv Kirchberg

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Nach einem Bericht von Franz Caramelle, Brixen im Thale
Eine umfangreiche Quellenliste ist im Chronikarchiv Kirchberg einsehbar.

KUF Kirchberg
Datum der Erfassung 2019-10-22
Datum der letzten Bearbeitung 2020-07-21
letzter Bearbeiter Johann Schiessl

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Wesentliche Felder richtig erfaßt